Erfolgreich recherchieren im Internet: Tipps für Autoren
Wie suchst du im Internet am besten nach Informationen und welche Quellen sind zu empfehlen? In diesem Blogbeitrag erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du effizient und erfolgreich recherchierst.
Die Angst des Autors vor dem weißen Blatt oder dem leeren Bildschirm ist groß. Wer die ersten Sätze geschrieben hat, entspannt sich, und der Text fließt wie von selbst. Je besser du dich auf deinen Text vorbereitest, desto leichter fällt dir der Einstieg. Daher steht eine gründliche Recherche am Anfang. Selbst wenn du dich mit einem Thema auskennst, solltest du zunächst recherchieren. Damit gehst du sicher, dass du auf dem neuesten Stand bist und alle wichtigen Informationen berücksichtigst.
Damit deine Suche zum gewünschten Ergebnis führt, musst du die richtigen Fragen stellen. Bitte deinen Auftraggeber um weitere Informationen, falls das Briefing nicht präzise genug ist. Du brauchst keine Sorge zu haben, deinen Kunden zu verärgern. Ihn kosten vermeidbare Korrekturschleifen auch viel Zeit. Stellst du gezielt konkrete Fragen, sieht er zudem, dass du mitdenkst.
Google und seine Wettbewerber
Die Suchmaschine Google ist ein guter Ausgangspunkt: Nicht ohne Grund ist „googeln“ schon ein gängiger Begriff für die Suche im Internet, wie auch unser erstes Tutorial zur Google-Recherche erklärt. Nutze die verfeinerte Suche von Google. Unterhalb der Eingabemaske kannst du über den Menüpunkt „Einstellungen“ die „Erweiterte Suche“ auswählen. Schreibst du zu einem schnelllebigen Thema oder möchtest du die neuesten Erkenntnisse umfassend würdigen, empfiehlt sich eine zeitliche Einschränkung. Unter „Letzte Aktualisierung“ kannst du beispielsweise „im letzten Jahr“ auswählen. Dann zeigt dir die Suchmaschine nur Beiträge an, die jünger als ein Jahr sind – oder jene, die im letzten Jahr aktualisiert wurden.
Google hat vor Bing und Yahoo mit Abstand den höchsten Marktanteil unter den Suchmaschinen. Je nach Thema kann dir jedoch eine spezialisierte Suchmaschine oder eine Metasuchmaschine bessere Dienste leisten. Wer zu wissenschaftlich fundierten Themen recherchiert, nutzt gerne den US-amerikanischen Anbieter WorldWideScience. Möchtest du in möglichst vielen Informationsquellen suchen, lohnt es sich eine Metasuchmaschine zu nutzen. Sie sendet deine Anfrage an eine größere Anzahl von Suchmaschinen, sammelt alle Ergebnisse und präsentiert sie dir in aufbereiteter Form. Die größte und bekannteste Metasuchmaschine ist Metager: Sie fragt bis zu fünfzig Suchmaschinen ab und wird von einem gemeinnützigen Verein in Kooperation mit der Leibniz- Universität in Hannover angeboten. Die rein englischsprachige Suchmaschine WolframAlpha bietet statt Links ausführliche Antworten auf deine Fragen.
Mit Wikipedia in die Recherche starten
Viele Texter nutzen Wikipedia als erste Anlaufstelle. Insbesondere für allgemein gehaltene Suchbegriffe schlägt Google oft deren Eintrag auf der ersten Seite der Suchergebnisse vor. Wikipedia lässt sich hervorragend nutzen, um einen ersten Überblick zu einem neuen Thema zu bekommen. Da in Deutschland Tausende Autoren kollaborativ auf Wikipedia schreiben oder bestehende Artikel korrigieren, gibt es ein schnelles Korrektiv für falsche Informationen. Trotzdem findet sich nicht zu allen Begriffen eine Definition. Manchmal steht über einem Beitrag oder einem Abschnitt des Beitrags, dass dieser nicht hinreichend mit Belegen (Einzelnachweisen) ausgestattet ist. Auch wenn das nicht der Fall ist, bleibt Wikipedia mit Vorsicht zu genießen. Die Qualität der einzelnen Beiträge differiert stark. Die Liste an Weblinks und Einzelnachweisen am Ende jedes Wikipediaeintrags hilft, die Qualität des Beitrags einzuschätzen und ermöglicht eine tiefergehende Recherche.
Recherchieren mit der Social-Media-Plattform Twitter
Neben Suchmaschinen und Wikipedia kannst du auf Social-Media-Plattformen bei der Recherche fündig werden. Insbesondere die Microblogging-Plattform Twitter lässt sich für eine Themenrecherche gut nutzen. Gib in Twitter deinen Begriff mit einem vorangestellten Hashtag und ohne Lücke dazwischen ein, also #Chatbot, wenn du zu Chatbots recherchierst. Du bekommst alle Tweets angezeigt, in denen dieses Wort vorkommt. Die meisten Kurznachrichten enthalten Links zu Beiträgen, in denen es um Chatbots geht. Auf diese Weise stößt du auf eine Vielzahl von Quellen unterschiedlicher Medien, vom privaten Blog bis zu reichweitenstarken Medien. Standardmäßig zeigt Twitter zunächst die „Top Tweets“ zum gewünschten Thema, priorisiert also Tweets von reichweitenstarken Accounts oder Tweets, die häufig gelikt oder geteilt wurden. Arbeitest du an einem aktuellen Thema, kann es nützlich sein, die Ergebnisse von „Top“ auf „Neueste“ umzustellen. Dann bekommst du in chronologischer Reihenfolge die jüngsten Tweets angezeigt.
Visuelle Inspiration für die Recherche auf Instagram, Pinterest und YouTube
Für visuelle Ideen nimmst du deine Suche in der Fotoplattform Instagram vor. Dort arbeiten viele Nutzer mit Hashtags und du bekommst einige Anregungen, wenn du deinen Suchbegriff eingibst. Facebook lässt sich ebenfalls für eine Suche nutzen, allerdings wird dort weniger intensiv mit Hashtags gearbeitet. Bist du eher der visuelle Typ, kannst du auch Pinterest und YouTube für deine Recherche nutzen. Pinterest ist weniger eine klassische Social-Media-Plattform, sondern eher eine Suchmaschine, die dir schnell viele Anregungen gibt.
Auf YouTube findest du unzählige Erklärvideos und Tutorials, in denen Menschen alles Mögliche und Unmögliche erklären. Dabei geht es keineswegs nur um Schminktipps für Teenager oder Computerspiele, sondern auch um viele fachliche Themen. Die Palette erstreckt sich von naturwissenschaftlichen Themen über handwerkliche Tipps bis zu Kunst und Literatur. Du kannst dich bei der Kaffeepause bequem berieseln lassen und bekommst einen ersten Einblick in dein Thema. Auch hier musst du genau schauen, wer die Filme produziert. Dabei wirst du schnell feststellen, dass sich neben Experten mit langjähriger Berufserfahrung auch Hobbyfilmer tummeln, die eher um der Aufmerksamkeit willen Videos drehen. Schaue dir daher die Beschreibung unter „Kanalinfo“ an. Dort finden sich Links zu Webseiten oder weiteren Social-Media-Präsenzen des Betreibers.
Wie erkenne ich, ob eine Quelle verlässlich ist?
Hast du über eine Suchmaschine deiner Wahl, Wikipedia oder einen Social-Media-Kanal einige Links und Quellen gefunden, geht die Arbeit erst richtig los. Im Gegensatz zu einem gedruckten Buch, das ein Lektorat und Korrektorat durchläuft, ist über die Sicherung der Qualität von Websites und Blogs wenig bekannt. Deshalb stößt du sowohl auf hochwertige und gut recherchierte Beiträge wie auch auf fehlerhafte Artikel. Wie lässt sich die Spreu vom Weizen trennen? Handelt es sich um die etablierte Seite eines langjährig erfolgreichen Magazins wie „Der Spiegel“ oder „GEO“, kannst du ein Mindestmaß an Qualität erwarten. In diesem Fall ist es auch weniger wichtig, nach dem Namen des jeweiligen Autors zu schauen.
Schlägt dir die Suchmaschine eine dir unbekannte Website vor, dann nimm sie zunächst gründlich unter die Lupe. Reißerische Überschriften gepaart mit grellen Fotos sowie Texte mit Rechtschreibfehlern zeigen, dass die Seite wenig seriös arbeitet. Schreiben auf einem Blog unterschiedliche Autoren, dann schau sie dir genau an. Im Regelfall findest du den Namen, ein Foto sowie eine Kurzbiografie des Autors oberhalb oder unterhalb des Artikels, manchmal auch daneben. An der Ausbildung, der Berufserfahrung und der aktuellen Tätigkeit des Autors kannst du bereits erkennen, ob er als Experte für dein Thema geeignet scheint.
Mit gründlicher Recherche zum Kern der Information vordringen
Das Internet ähnelt mitunter der russischen Puppe Matroschka, bei der jeweils eine kleinere Puppe in der nächstgrößeren steckt. Versuche immer den Urheber einer Aussage oder Studie zu finden, um zum fachlichen Kern eines Themas vorzudringen und eine verlässliche Aussage zu erhalten. Stößt du auf einen Artikel, der über die Ergebnisse einer Studie berichtet, dann begnüge dich nicht mit dieser Zusammenfassung. Nennt der Artikel den Namen der Reportage, Studie oder Umfrage ist es ein Leichtes, das Werk selbst zu finden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind solche Studien frei verfügbar, oder du kannst sie gegen Angabe weniger persönlicher Daten herunterladen. Achte auf korrekte Quellenangaben in deinem Text, wenn du die Ergebnisse solcher Studien einbeziehst. Meist nennen die Herausgeber der Studien auch Ansprechpartner mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Hast du eine besonders knifflige Frage zu dem Thema, kannst du den direkten Kontakt zu den Autoren suchen.
Expertenseiten für Fachthemen nutzen
Überlege dir genau, wer als Fachfrau oder Fachmann für dein Thema infrage kommt. Nehmen wir an, du beschäftigst dich mit Arbeitnehmerrechten. Wäre es nicht naheliegend, auf den Websites von Gewerkschaften zu recherchieren? Eine gute Idee, allerdings solltest du für einen sachlich ausgewogenen Artikel noch einen Schritt weiter gehen. Die Gewerkschaften stehen auf der Seite der Arbeitnehmer und vertreten deren Interessen. Schaust du dir zusätzlich an, was die Vertreter der Arbeitgeber, also Arbeitgeberverbände, zu sagen haben, bekommst du ein vollständigeres Bild zu den Rechten von Arbeitnehmern. Je nachdem wie tief du in das Thema einsteigen möchtest, kann es auch hilfreich sein, in Gesetzestexten nachzulesen. Diese sind im Internet im aktuellen Wortlaut leicht zu finden, wobei die Websitebetreiber mitunter darauf verweisen, dass es sich nicht um die amtliche Fassung handelt. Willst du nicht zitieren, sondern dich lediglich über das Thema informieren, reichen die Angaben dennoch aus.
Auf einen Blick
Zusammenfassend können wir sagen, dass eine gründliche Recherche unerlässlich für gute Texte ist und den Prozess des Schreibens unterstützt und beschleunigt. Starte zunächst allgemein über eine Suchmaschine, Wikipedia oder eine Social-Media-Plattform und arbeite dich Schritt für Schritt tiefer in das Thema ein. Achte stets auf die Verlässlichkeit der Quellen und prüfe, wer hinter den Beiträgen und Websites steht.
Über die Autorin: Die 5-Sterne-Autorin PRFachfrau hat seit 2013 auf der Plattform Textbroker für 60 Kunden 600 Aufträge bearbeitet. Mit ihrer langjährigen Berufs- und Lebenserfahrung deckt sie eine große Fülle an Themen kompetent ab. Eine ausgewiesene Expertin ist sie für Social-Media-Marketing sowie finanz- und personalwirtschaftliche Themen. Als Onlineredakteurin schreibt sie außerhalb von Textbroker vorwiegend Blogbeiträge, Pressemitteilungen und Texte für Websites.
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