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Fachartikel schreiben – so funktioniert’s

Ob Experte, Journalist oder Webtexter: Einen Fachartikel schreiben zu können, gehört nicht nur für Wissenschaftsautoren zum Arbeitsalltag. Mit diesen Tipps gelingen dir Fachtexte für Blogs, Zeitschriften und andere Publikationen.


Einen Fachartikel zu schreiben, stellt viele Autoren vor eine größere Herausforderung. Verständlich: Schließlich kann man nur fachlich korrekt schreiben, wenn man sich mit einem Thema sehr gut auskennt. Wenn du einen Fachartikel über eines deiner Fachgebiete verfasst, hilft dir ein klar strukturiertes Gedankengerüst beim Schreiben. Sei dir schon davor über bestimmte Formalien und die grobe Struktur des Fachartikels im Klaren. Dieses Tutorial hilft dir beim Aufbau und beim Schreiben, denn: Auch ein Fachartikel ist kein Wunderwerk!

Fachartikel schreiben: Wann ist ein Artikel ein Fachartikel?

 
Ein Fachartikel ist eine wissenschaftliche Arbeit, in deren Rahmen eine bestimmte Problemstellung thematisiert wird. Ein besonderes Merkmal dabei ist, dass ein Fachartikel nicht nur beschreibt, sondern analytisch vorgeht. Das heißt, er untersucht einen bestimmten Sachverhalt systematisch unter verschiedenen Gesichtspunkten. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Fachartikeln unterscheiden:
 

  1. Theoretische Arbeiten, die ausschließlich auf vorhandener Literatur basieren, und
  2. empirische Arbeiten, die die Forschung am Untersuchungsgegenstand dokumentieren.

 
In einer theoretischen Arbeit untersuchst du eine These ausschließlich anhand von Quellen und Literatur zum Thema. Als Autor einer empirischen Arbeit stellst du eine These auf, die du zusätzlich mithilfe von eigenen Untersuchungen und/oder Experimenten belegen oder widerlegen möchtest. Dabei beschreibst du sowohl die allgemeine, aktuelle Forschungslage als auch den Stand der eigenen Forschung. Wie ausführlich du dabei jeweils den Forschungsstand ausführst, hängt von den Anforderungen und Standards des Zielmediums ab.
 
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil eines Fachartikels sind die Quellen: Der Ursprung aller Zitate muss kenntlich gemacht werden. Ein vollständiges, an das jeweilige Medium angepasste Quellen- und Literaturverzeichnis gehört unbedingt zu deinem Fachartikel dazu.

Sinn und Zweck eines Fachartikels

 
Ein Fachartikel dient dazu, deine Ideen öffentlich zur Diskussion zu stellen und damit anderen zu helfen, die ein ähnliches Problem haben. So kannst du nicht nur auf ein bestimmtes Problem aufmerksam machen, sondern auch dafür sorgen, dass deine Ideen verbreitet werden. Im besten Fall greifen andere Autoren diese auf, überprüfen und verbessern sie und nutzen sie als Grundlage für weitere Forschungsansätze.


Fachartikel schreiben Beitragsbild 1: Aus Papier ausgeschnittene Fragezeichen liegen verstreut auf einem Notizbuch neben einem goldenen Kugelschreiber.
 

Aufbau eines Fachartikels – Abstract, Einleitung, Hypothesen und Fragestellungen

 
Zu Beginn eines empirischen Fachartikels steht ein Abstract: Diese kurze Zusammenfassung erhält die Kernaussagen dessen, was deine Leser*innen erwartet. Hier gibst du einen ersten Einblick in das Thema des Artikels und die Botschaft, die du vermitteln willst. Auf diesen Kernaussagen baut der Rest deines Artikels auf, daher solltest du dir zu Beginn in ein paar Sätzen notieren, was du mit dem Text vermitteln möchtest.
 
In der darauf folgenden Einleitung führst du deine Leser*innen genauer an die Thematik heran, indem du ihnen einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand gibst. Dadurch, dass du auf dessen mögliche Schwachstellen aufmerksam machst, zeigst du, warum dein Vorhaben so wichtig ist. Du beschreibst offene Fragen, die sich aus dem aktuellen Forschungsstand und verwandten veröffentlichten Arbeiten ergeben. Außerdem erklärst du deine Absichten, diese Lücken zu schließen oder noch offene Fragen zu beantworten.
 
Nur wenn deine Leser*innen all diese Hintergrundinformationen haben, können sie die Inhalte deines Artikels auch richtig einordnen. Aus der Einleitung resultierend ergeben sich also die zentrale These deines Textes sowie die Fragestellungen, die den Hauptteil deines Textes bilden („Hypothesen und Fragestellungen“).

Einordnung der These

 
Im nächsten Teil führst du Argumente für deine These auf und begründest, warum du diese vertreten möchtest. Du ordnest deine These in den Gesamtzusammenhang der Forschung ein und diskutierst den aktuellen Forschungsstand.

Der Hauptteil des Fachartikels: Methoden und Beschreibung der Vorgehensweise

 
Es folgt eine Beschreibung der Methoden, also des konkreten Vorgehens, wie du die vorher aufgeworfene Fragestellung beantworten möchtest. An welchen Objekten untersuchst du die Fragestellung? Mit welchen Mitteln untersuchst du sie? Mithilfe von Fragebogen? Tests? Statistischen Methoden?
 
Leg dir eine genaue Gliederung fest, so dass du alle wichtigen Punkte der Reihe nach abhandeln kannst. So läufst du nicht Gefahr, dich zu verzetteln oder sogar etwas zu vergessen. Ein roter Faden erleichtert dir nicht nur das Schreiben, er hilft auch deinen Leser*innen deine Aussagen besser zu verstehen und einzuordnen.

Ergebnisse, Repräsentativität und Überprüfung der Ergebnisse

 
Am Beginn des Ergebnisabschnitts steht eine Beschreibung der untersuchten Objekte oder Personen, meist aufbereitet in Tabellenform, damit sich der Leser ein konkretes Bild machen kann. Hierzu gehören auch Aussagen zur Repräsentativität der untersuchten Gruppe. Das ist wichtig, weil du deine Aussagen in der Regel nicht auf die Probanden beschränken möchtest, die dir für die Untersuchung zur Verfügung stehen. Dein Ziel sollte es sein, dein Ergebnis über den untersuchten Personenkreis hinaus zu verallgemeinern, was aber nur möglich ist, wenn die Repräsentativität gewährleistet ist.
 
Ein Beispiel: Gehen wir von einer empirischen Untersuchung von an Schizophrenie erkrankten Patienten aus, die innerhalb eines Jahres in einer Klinik aufgenommen wurden. Wenn 20 Prozent dieser Patienten nicht untersucht werden konnten, weil ihre Krankheit zu ausgeprägt war, dann kann das Ergebnis der Untersuchung in Hinblick auf alle an Schizophrenie erkrankten Menschen bezweifelt werden. Gleiches gilt beispielsweise, wenn die untersuchende Klinik nicht allen potenziell behandlungsbedürftigen Patienten Aufnahme gewährt. Du kannst in solchen Fällen also nicht von einem repräsentativen Ergebnis ausgehen.
 
Im nächsten Teil überprüfst du die vorher aufgestellten Hypothesen anhand der gewählten Methodik. Dies ist das eigentliche Kernstück des Fachartikels. Hier besteht die Kunst für dich als Autor*in darin, die Analysen so aufzubereiten, dass sie für den Leser nachvollziehbar sind, am besten anschaulich unterstützt durch Grafiken und Tabellen.


Eine Gruppe junger Menschen sitzt um einen Tisch und diskutiert angeregt.
 

Diskussion – Einordnung, Schwächen und Ausblick

 
In einem letzten Teil, der „Diskussion“, greifst du die Hypothese und Fragestellung nochmals auf. Du erörterst, inwieweit sich diese haben beantworten lassen. Anschließend stellst du sie in den Kontext des Forschungsstandes, den du in der Einleitung beschrieben hast, und versuchst sie einzuordnen. Dazu gehört auch, dass du Schwächen in der Untersuchung aufzeigst, beispielsweise wenn – wie oben beschrieben – die Repräsentativität des Ergebnisses eingeschränkt ist oder das gewählte Forschungsinstrument nicht sensibel genug war.
 
Versuche folgende Fragen zu beantworten:
 

  • Was hättest du noch berücksichtigen sollen, um ein genaueres Ergebnis zu bekommen?
  • Wenn du die Untersuchung noch mal machen würdest, was würdest du anders machen, um den aufgetretenen Schwächen entgegenzuwirken?

 
Zusätzlich gibst du einen Ausblick auf weitere Forschungsvorhaben:
 

  • Welche Art von Untersuchungen können noch angestellt werden?
  • Wie kann es weitergehen?
  • An welchen Punkten deiner Arbeit können andere anknüpfen, um die Forschung in diesem Gebiet voranzutreiben?

 
Am Ende der Arbeit folgt noch ein vollständiges und geordnetes Quellen- und Literaturverzeichnis.

Form und Sprache

 
Wichtig ist es, dass der Leser eine sinnvolle und logisch nachvollziehbare Struktur des Textes erkennen kann. Ein durchdachter struktureller Aufbau und eine Gliederung der Arbeit helfen dir dabei, einen roten Faden beizubehalten.
 
Grundsätzlich richten sich Fachartikel immer an ein Fachpublikum. Du kannst also Grundkenntnisse über das Forschungsgebiet voraussetzen. Das heißt auch, dass die Leser*innen erwarten, dass der Artikel in der Sprache des jeweiligen Faches verfasst ist.
 
Dennoch solltest du Begriffe, die zum speziellen Forschungsgebiet gehören und wesentlich für das Verständnis des Textes beitragen, definieren. Achte darauf, deine Ideen in einer kurzen, komprimierten und gut verständlichen Form zu präsentieren und beachte die Regeln für verständliches Schreiben.


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Welche Tipps hast du für das Schreiben von Fachartikeln? Hinterlass uns einen Kommentar und erzähle deinen Texterkollegen davon!


Kommentare

Adriano Caruso 12. April 2019 - 15:14

Gibt es ein Buch o.ä. was man empfehlen kann?

Antworten

Francisca Wachler 15. April 2019 - 16:53

Hallo Adriano,

danke für die Rückfrage!

Eine Buchempfehlung speziell zu Fachtexten haben wir nicht, aber in unserem Beitrag zum Thema Gute Texte schreiben geben wir am Ende ein paar Buchtipps, darunter auch das "Handbuch des Journalismus". Die Tipps, die du darin findest, lassen sich auch sehr gut in Fachtexten anwenden. Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Herzliche Grüße aus Mainz,
Francisca Wachler

Antworten

Adriano Caruso 10. Mai 2019 - 9:41

Danke für den Link! Werde ich mir gleich anschauen 🙂

Antworten

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