Die 25 Geheimnisse viraler Infografiken
Damit eine Infografik „viral geht", also ohne Zutun des Urhebers von den Internetnutzern verbreitet wird, sollten einige Regeln beachtet werden. Im Folgenden gehen wir näher darauf ein, was eine erfolgreiche Infografik ausmacht und wie diese optisch ansprechend erstellt werden kann.
Warum Infografiken im Content-Marketing eine Schlüsselrolle spielen, ist schnell erklärt. Menschen sind visuelle Wesen – optische Eindrücke und Reize machen gut 90 Prozent der Informationen aus, die unser Gehirn verarbeitet. Auch unsere Erinnerung wird von den Augen geleitet. Im Schnitt können wir uns an 20 Prozent der Informationen erinnern, die wir gelesen haben. Dagegen bleiben Erinnerungen daran, was wir gesehen haben, zu 80 Prozent im Langzeitgedächtnis. Wissen lässt sich also leichter vermitteln, wenn es grafisch professionell aufbereitet wurde. Thematisch gibt es dabei keine Einschränkungen. Von Bauanleitungen über Beziehungstipps bis zu Anlagestrategien lässt sich praktisch alles per Infografik erklären oder zusammenfassen.
Damit eine solche Grafik „viral geht", also ohne Zutun des Urhebers von den Internetnutzern verbreitet wird, sollten einige Regeln beachtet werden. Im Folgenden gehen wir näher darauf ein, was eine erfolgreiche Infografik ausmacht und wie diese optisch ansprechend erstellt werden kann.
Vorteile von Infografiken
Schon einfache, passend zum Thema gewählte Bilder können die Reichweite von Beiträgen in Blogs, Foren oder sozialen Netzwerken beträchtlich erhöhen. Beiträge, die mit passenden Bildern versehen sind, erreichen bis zu 90 Prozent mehr Nutzer-Interaktion als reiner Textcontent. Informationen lassen sich durch die bildliche Unterstützung besser verarbeiten – das gilt besonders für Menschen, die dem visuellen Lerntyp zuzuordnen sind. Häufig werden Infografiken daher genutzt, um Textinhalte zu illustrieren und zusammengefasst sichtbar zu machen. Eine gute Infografik kann jedoch auch ganz für sich selbst stehen und ihre Informationen ohne begleitenden Text vermitteln. Es kostet viel weniger Zeit, grafisch aufbereitete Daten zu verarbeiten, als einen ganzen Artikel zu lesen. In der schnelllebigen Konsumwelt von heute ist das ein echter Bonus.
Da sie idealerweise nur eine geringe Dateigröße haben, sind Infografiken leicht zu teilen. Internetnutzer verbreiten gerne Inhalte, die ihrer Interessengruppe Vorteile oder neues Wissen verschaffen – und sei es nur, um selbst mit der Entdeckung zu glänzen. Deshalb eignen sich solche Grafiken so gut für das virale Marketing.
Infografiken können zu jedem Thema erstellt werden – für Schulung, Werbung, Markenpflege oder zur puren Unterhaltung. Es gibt keine Beschränkungen bis auf die Grenzen der eigenen Fantasie. Ob man soziale, wirtschaftliche oder technische Vorgänge erklären, anschauliche Bastel- oder Kochanleitungen gestalten oder Firmenstatistiken präsentieren will – alles ist möglich. Dabei darf es auch gern etwas humorvoller zugehen. Auch völlig absurde, satirische Infografiken können sich im Web wie ein Lauffeuer verbreiten.
Im Folgenden stellen wir 25 Tipps vor, die beachtet werden sollen, damit Infografiken die Chance haben, viral zu werden:
1. Unique Content: Was auch immer Sie tun, erstellen Sie eine einzigartige Grafik. Kopieren Sie keine fremden Werke, sondern nutzen Sie diese höchstens zur Inspiration. So werden mögliche Urheberrechtsstreitigkeiten vermieden. Außerdem honorieren User Kreativität. Copycats fliegen schnell auf und machen sich im Zweifel nur unbeliebt.
2. Nicht offensichtlich werben: Dient eine Grafik offenkundig als Werbemittel, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie häufig geteilt wird. Informationsgehalt und Ästhetik sollten im Vordergrund stehen, dann stellt sich der Werbeeffekt von allein ein.
3. Zielgruppe beachten: Immer den Bezug zum eigenen Geschäft und der Zielgruppe aufrechterhalten. Liefern Sie relevante, nützliche oder erheiternde Informationen zu Themen, die Ihre Kundschaft interessieren und mit Ihrem Geschäft zusammenhängen.
4. Zahlen nutzen: Zahlen sind immer gut, denn sie vermitteln dem Nutzer einen konkreten Eindruck davon, was ihn erwartet. Sie sollten schon im Titel genutzt werden – z. B. „Die 11 besten Methoden, mit dem Rauchen aufzuhören". Dabei können ungerade Zahlen zusätzliche Aufmerksamkeit erwecken.
5. Mächtige Headlines schreiben: Durchschnittlich lesen nur 2 von 10 Menschen nach der Überschrift noch weiter. Es lohnt sich also, besondere Aufmerksamkeit auf eine aussagekräftige und interessante Headline zu legen.
6. Ein starkes Bild im Header: Der Header – also der Kopfteil der Infografik – sticht zuerst ins Auge. Je nach Anzeige, z. B. auf Mobilgeräten oder in E-Mails, ist sogar nur der Header zu sehen. Wählen Sie ein aussagekräftiges oder auffälliges Bild, welches das Thema der Infografik auf einen Blick illustriert.
7. Eine gute Einleitung: Schreiben Sie ein paar originelle einleitende Sätze zu Ihrer Infografik, die Besucher zum Weiterlesen animieren. Ein berühmtes Zitat, eine rhetorische Frage oder sogar eine kleine Geschichte sind Möglichkeiten, Interesse zu wecken.
8. Die Farbwahl: Schlichte, aber wirkungsvolle Farbkombinationen erzielen eine nachhaltigere Wirkung als farblose oder übermäßig bunte Grafiken.
9. Lesbarkeit: Nehmen Sie Abstand von exzentrischen oder verschnörkelten Schriftarten. Gerade für die Betrachtung am Bildschirm eignen sich einfache Blockschriften am besten. Grundsätzlich sollten alle Informationen so leicht wie möglich zu lesen sein. Je nachdem, welches Thema Ihre Infografik hat, kann diese Regel aber beispielsweise für Überschriften gebeugt werden.
10. Nummerierung: Schaffen Sie Übersichtlichkeit, indem Sie die einzelnen Abschnitte der Infografik durchnummerieren. Eine klare Struktur erleichtert das Lesen und Verstehen.
11. Klare Einteilung in verschiedene Bereiche: Einzelne Sektionen können farblich oder durch Trennlinien voneinander abgesetzt werden. So fällt es leichter, schon beim Überfliegen der Infografik Struktur und Inhalt zu erfassen.
12. Schnelle Erfolge vermitteln: Der durchschnittliche Internetnutzer hat wenig Geduld. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Grafik Informationen vermittelt, die einen unmittelbar verwertbaren Nutzen für Ihre Zielgruppe darstellen.
13. Influencer nennen oder einbeziehen: Influencer sind meist bekannte Marken oder populäre Internetpersönlichkeiten, die Einfluss auf eine große Zahl von Menschen haben. Beim Erstellen und Teilen von Infografiken kann die Kooperation mit Influencern sehr wertvoll sein.
14. Zitate und Daten – Inhalte verifizieren: Erhöhen Sie Ihre Glaubwürdigkeit, indem Sie beispielsweise Daten von Drittanbietern (Meinungsforscher, Wirtschaftsinstitute, wissenschaftliche Publikationen, etc.) einbinden oder Ihre Aussagen durch passende berühmte Zitate unterstreichen.
15. Visualisierung der Informationen: Der Text spielt in einer Infografik eine eher untergeordnete Rolle. Alle Informationen sollten mit Hilfe von Bildern, Tabellen oder Diagrammen visualisiert werden. Im Idealfall lässt sich die Grundaussage einer Infografik erfassen, ohne ein einziges Wort lesen zu müssen.
16. Logo und Marke: Platzieren Sie Ihr Logo und Ihre Web-Adresse in der Infografik, damit die Nutzer wissen, wem sie das Meisterwerk zu verdanken haben. Sie können z. B. eine Sektion mit einem Titel wie „Diese Grafik wurde für Sie erstellt von…" einbauen. Dort kann auch direkt auf das eigene Web-Angebot verwiesen werden.
17. Quellenangaben: Auf einer Infografik können keine einzelnen klickbaren Links angebracht werden. Deshalb ist es wichtig, am Fußende der Grafik eine Sektion mit den ausgeschriebenen URLs der Quellenseiten einzubauen.
18. Leicht erfassbares Gesamtbild: Denken Sie bei der Gestaltung immer daran, dass eine gute Infografik mit einem Blick erfassbar sein sollte. Halten Sie das Layout einfach und verlieren Sie sich nicht in zu filigranen Detailarbeiten.
19. SEO: Infografiken können starken Einfluss auf das Suchmaschinenranking haben. Es ist sinnvoll, eine Infografik auf ein bestimmtes, relevantes Keyword abzustimmen.
20. Ladezeit klein halten: Verwenden Sie möglichst kleine Dateiformate, um die Ladezeiten der Infografik im Browser zu verkürzen. Eine Auflösung von 72 Dpi bei einer Breite von 700 bis 900 Pixeln ist ein guter Richtwert.
21. Ein gutes Format wählen: Auch das Format spielt eine Rolle für eine gute Lesbarkeit und Verarbeitung der Informationen. Als Richtlinie sollte eine Infografik in etwa neunmal so lang sein wie sie breit ist. Dies unterstützt die Leserichtung von oben nach unten und sorgt für eine unproblematische Anzeige auch auf Mobilgeräten.
22. Das Teilen erleichtern: Damit Ihre Besucher Infografiken problemlos teilen können, sollten diese gut sichtbar auf Ihrer Internetseite eingebunden und mit einem Einbettungscode versehen sein. Dieser Code muss die entsprechende Verknüpfung enthalten, damit User die Grafik auf ihren eigenen Webseiten einbetten können. Einen kostenlosen Generator für solche Einbettungscodes gibt es z. B. von embedly. Auch Buttons zum Teilen auf sozialen Netzwerken tragen zur schnellen Verbreitung bei.
23. Platzierung in Content-Communities: Ist die Infografik einmal erstellt, muss sie initial im Web platziert werden. Neben dem eigenen Web-Auftritt bieten sich dafür Content-Communities wie SlideShare, Reddit oder Pinterest an.
24. E-Mail-Werbung: Verschicken Sie E-Mails an Ihr Netzwerk, um andere User auf Ihre Grafik aufmerksam zu machen. Je mehr Menschen von Ihren Kontakten beeinflusst werden, desto besser.
25. Bei Bedarf outsourcen: Wenn Sie sich selbst von den technischen oder inhaltlichen Anforderungen überfordert fühlen oder keine teure Profi-Software wie Photoshop besitzen, können Sie Teilaufgaben oder gar die komplette Gestaltung von Infografiken auslagern. Es gibt viele Dienstleister, die sich auf Grafikdesign und Content-Marketing spezialisiert haben.
In einem unserer früheren Blogeinträge finden sich zudem hilfreiche Tools, mit denen auch Anfänger gute Infografiken erstellen können.
Fazit
Indem Nutzer Infografiken selbst verbreiten, lassen sich Reichweite und Bekanntheitsgrad der eigenen Marke steigern. Um als würdig zum Teilen empfunden zu werden, sollten Infografiken übersichtlich und leicht verständlich sein sowie einen Mehrwert bieten. Beziehen Sie so viele soziale Netzwerke wie möglich ein und knüpfen Sie Kontakte, um sich eine starke Community aufzubauen. Nutzen Sie unsere 25 Tipps und beachten Sie das Feedback Ihrer User, um Infografiken zu erstellen, für deren Verbreitung Sie selbst kaum noch etwas tun müssen.
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