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Checkliste: 10 Tipps zur besseren Textformatierung fürs Web

Guter Content muss auch optisch was hermachen. In diesem Artikel findest du zehn nützliche Tipps zur Formatierung deiner Online-Texte.


Das Formatieren von Texten ist eine digitale Handwerkskunst, die für den Erfolg als Blogger oder sonstiger Produzent von Text-Content im Internet wichtiger ist, als viele meinen. Gemeint sind hier nicht HTML-Codes oder Programmiertechniken, die als technische Maßnahmen im Hintergrund passieren. Die Textformatierung, von der wir an dieser Stelle berichten, gilt der optisch ansprechenden und inhaltlich effektiven Gestaltung von Content im Web. Dafür sind HTML-Kenntnisse nicht zwingend erforderlich. Es ist jedoch hilfreich, einige einfache HTML-Befehle zu kennen.
 
Wer seinen Tag damit verbringt, Kurznachrichten in Form von Textschnipseln auf Twitter, Snapchat und Co. zu verbreiten, muss sich keine großen Gedanken um diese Art der Formatierung machen. Es reicht in der Regel, die maximale Zahl an Zeichen einzuhalten und ansonsten einfach darauf los zu tippen. Umgangssprache, Tippfehler, exzessive Abkürzungen – meist kein Problem. Messenger-Portale liefern komprimierte Fakten, die das Gehirn ohne Mühe absorbieren kann.
 
Anders sieht es bei längeren Fließtexten aus, die ausführliche Informationen enthalten und höhere Aufmerksamkeit erfordern. Also beispielsweise bei sachlichen Blogartikeln, Anleitungen zu komplexen Themen und Sachverhalten oder gut recherchierten Nachrichtentexten.
 
Wenn du willst, dass Besucher sich für deinen Text interessieren und diesen auch zu Ende lesen, solltest du ihn optisch und inhaltlich ansprechend aufbereiten. Gut formatierte – also angenehm lesbare – Texte werden auch häufiger geteilt als lieblos runtergeschriebene Textwüsten.
 
User verwenden viele verschiedene Bildschirmauflösungen – speziell auf Mobilgeräten mit ihren Hoch- oder Querformaten. Das immer weiter verbreitete Responsive Design sorgt dafür, dass alle Inhalte an die jeweils vorhandene Auflösung angepasst angezeigt werden. Deshalb sollte beim Erstellen von Texten bereits darauf geachtet werden, dass diese in allen möglichen Dimensionen gut lesbar und aufgeräumt präsentiert werden.
 
Wir stellen dir im Folgenden eine Checkliste vor, deren Punkte du durchgehen kannst, um die Formatierung deines eigenen Contents zu überprüfen.

1. Strukturierte Texte machen das Lesen zur Freude

 

Ein einfaches Modell, dem Leser Inhalte schnell nahezubringen, bietet die „Umgedrehte Pyramide“ (inverted pyramid model). Am wichtigsten ist demnach der Anfang – kläre sofort die fünf W: wer, was, wann, wo und wie.
 
Alle relevanten Informationen sollten schon in den ersten Sätzen enthalten sein. Natürlich in komprimierter Form, damit du im weiteren Textverlauf weiter ins Detail gehen kannst. Alle Fakten und Informationen werden in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit abgehandelt. Es folgen eventuelle Zitate, Quellenangaben und Zusatzinfos, bevor du deinen Beitrag mit einem stimmigen Schlusswort beendest.
 
Die nächsten Schritte unserer Checkliste beschäftigen sich mit den verschiedenen Maßnahmen zur Umsetzung einer klaren Struktur für alle Aspekte deiner Texte.

2. Überschriften und Zwischenüberschriften

 
Schau dir an, wie große Zeitungen mit ihren Schlagzeilen arbeiten. Die Überschrift ist das erste Versprechen an den Leser, was ihn in einem Artikel erwartet. Außerdem wird sie von Google für das Ranking deiner Seite berücksichtigt.
 
Neben der Hauptüberschrift sollte jeder Beitrag eine sinnvolle Anzahl von Zwischenüberschriften enthalten. Diese dienen als zusätzliche Blickfänger. Zudem wird der Text in übersichtliche, leicht zu verdauende Sinnabschnitte unterteilt. Als Grundregel sollte jeder Bereich, der innerhalb des Gesamtkontextes für sich alleine stehen kann, auch eine eigene Subheadline bekommen. So kannst du immer neue Teaser setzen, um die Leser bei der Stange zu halten.
 
Die Hauptüberschrift und mindestens eine Zwischenüberschrift sollten das Hauptkeyword für deinen jeweiligen Text enthalten. Setze das Keyword am besten gleich an den Anfang der Überschrift. Auch im ersten Satz nach der Headline sollte sich das Schlüsselwort wiederfinden. Benutze sekundäre Keywords in den Subheadlines.
 
Damit Google erkennt, um was für eine Headline es sich handelt, werden HTML-Tags für Headlines genutzt. Das erste Tag „h1″ wird nur für die Hauptüberschrift verwendet. Für gewöhnlich kommen die Tags „h2” und „h3” für alle Subheadlines zum Einsatz. Da bei Standard-CSS-Einstellungen die Größe und Fettung der Überschriften mit absteigendem Zahlenwert abnimmt, sind Mini-Headlines von „h4” und weniger eher unüblich. Nutze die diversen Größen, um einzelne Abschnitte deines Beitrags von wichtig bis weniger wichtig weiter zu unterteilen.
 
Beachte zudem die Zeichenlänge, um sicherzugehen, dass deine Überschriften auf jedem Bildschirmformat in voller Länge lesbar sind. Dir stehen Ziffern, Buchstaben und Leerschritte bis zu einem Maximum von 70 Zeichen zur Verfügung. Die tatsächlich maximal mögliche Zeichenzahl ist stark abhängig von der Breite der verwendeten Zeichen. Deshalb geht man in der Regel eher von bis zu 60 Satzzeichen für Überschriften aus. Dies gilt übrigens auch für den Meta-Titel, welcher im Browser-Tab deiner Seite angezeigt wird und Einfluss auf das SEO-Ranking nimmt.
 
Der SERP Snippet Generator von Sistrix ist ein nützliches und frei verfügbares Tool, mit dem du schnell testen kannst, ob Headlines, Meta-Titel oder Meta-Beschreibungen die Zeichenbegrenzung einhalten.

Bedeutsame Inhalte durch Fettungen kennzeichnen

 
Fettungen eignen sich, um gezielt einzelne Wörter oder Textpassagen hervorzuheben. Da auch Google diese Markierungen mitliest, sollten die korrekten HTML-Tags genutzt werden. Das „b-Tag“ ist dabei schwächer als das „strong-Tag”. Das Tag „b” (für bold) fettet Wörter bloß. Das Tag „strong“ teilt Google hingegen mit, dass hier ein wichtiger (starker) Inhalt folgt. Fettungen nehmen also durchaus auch Einfluss auf das SEO-Ranking.
 
Überschriften und Fettungen lassen sich somit auch als Maßnahmen der Onpage-Optimierung einstufen. Mehr über dieses eher technische Thema verraten wir
in einem umfangreichen Artikel
in unserem Expert Center.

3. Texte in sinnvolle Absätze einteilen

 
Gliedere deinen Text in sinnvolle Absätze. Diese sollten nicht zu lang sein – am besten behandelst du jeden Absatz wie einen eigenen Mini-Text, der seine spezifische Bedeutung im Gesamtkontext zum Inhalt hat. Umfangreiche Absätze ohne klare Abgrenzung neuer Inhalte können das Auge schnell ermüden.
 
Eine weitere Aufteilung der Absätze kann durch umrandete oder farbig hinterlegte Boxen erfolgen, um beispielsweise Warnhinweise oder Teilnahmebedingungen stärker hervorzuheben.


Checkliste abarbeiten

4. Angemessene Satzlängen einhalten

 

Für die Bildung von Sätzen gilt die gleiche Faustregel: besser nicht zu lang. Verpacke alle Informationen knapp und konkret und komme schnell auf den Punkt. Natürlich dürfen auch einige längere Sätze entstehen, um komplexere Informationen zu erläutern und etwas Abwechslung zu schaffen. Verläuft jedoch jeder zweite Satz über drei Zeilen oder mehr, entstehen schnell unansehnliche Textwüsten. Kürzere Sätze sind leichter zu verstehen.
 
Dabei gilt es, die perfekte Mischung aus kurzen und längeren Sätzen zu finden, um einen angenehmen Lesefluss zu garantieren. Ein Text nur aus kurzen Sätzen wirkt unnatürlich. Das Auge kommt ins Stocken. Erstreckt sich dagegen praktisch jeder Satz über mehrere Zeilen, erfüllt von Nebensätzen – manchmal werden diese mithilfe von Spiegelstrichen eingeworfen – und voller komplexer Begriffe, ermüdet das Auge beim Lesen.

5. Die feine Kunst der Satzzeichen beherrschen

 
Satzzeichen können deinen Text veredeln und wesentliche Stellen hervorheben – beispielsweise durch Gedankenstriche oder das Setzen von „Gänsefüßchen”. Fragezeichen können den Leser zum Mitdenken auffordern und Ausrufezeichen wichtige Aussagen unterstreichen. Setze solche Satzzeichen mit Bedacht nur an den wichtigsten Stellen ein, sonst verpufft ihre Wirkung schnell!

6. Mit Aufzählungen und Listen arbeiten

 
Aufzählungen und Listen lockern das Textbild auf und dienen dazu, wichtige Informationen kompakt zu verpacken. Auch das Suchmaschinenranking verbessert sich durch sinnvolle Auflistungen. Listen können verschieden aufgebaut sein – beispielsweise als:

  • Bulletpoint-Listen
  • Nummerierte Listen
  • Listen mit Häkchen

In Listen verarbeitete Informationen lassen sich einfach im Kopf behalten. Liste zum Beispiel auf, welche Produktgruppen du führst oder in welchen Städten man dich findet. Du kannst darin auch hervorragend zusammenfassen, was Leser von deinem Text erwarten können. Nummerierte Listen eignen sich optimal zur Aufstellung von Rankings („die 10 besten Urlaubsorte”, etc.) oder für Schritt-für-Schritt-Tutorials. Eine kleine Formatkunde in Sachen HTML für Online-Texter findest du hier.

7. Klare Worte für verständliche Texte

 
Achte darauf, dir ein umfangreiches Vokabular anzueignen, um deine Gedanken stets konkret formulieren zu können. Umso exakter du dich ausdrückst, desto besser verstehen Leser, was du meinst. Und je mehr verschiedene Wörter du benutzt, desto abwechslungsreicher und unterhaltsamer liest sich dein Text.
 
Natürlich ist die Wortwahl von der Umgangssprache deiner Zielgruppe abhängig. Formuliere je nach Bedarf sachlich präzise oder metaphorisch und bildhaft. Vermeide Worthülsen und unnötige Füllwörter. Entsorge überflüssigen Wortmüll und mach deinen Text schlank. Dies kann in einem abschließenden Arbeitsschritt erfolgen, falls dir das leichter fällt.
 
Storytelling-Skills sind hilfreich, um einen ansprechenden Stil für deine Texte zu finden. Vor allem, wenn du etwas verkaufen willst, sind Leser an den konkreten Vorteilen deines Angebots interessiert. Erzähle beispielsweise Geschichten, wie deine Produkte im Alltag konkret die Probleme ihrer Anwender lösen. Auf diese Weise können die Leser besser nachvollziehen, was sie selbst damit machen könnten. Schildere die Vorteile so lebensnah und einleuchtend, dass die Leser deine Produkte unbedingt selbst ausprobieren wollen.
 
Verwende Metaphern und bildhafte Beschreibungen, um der Vorstellungskraft deiner Leser auf die Sprünge zu helfen. Wenn du zum Beispiel über einen Ort berichtest, schreib nicht einfach, dass es dort „schön ist”. Schreib über den Wind auf den Feldern, das Rauschen der Wälder und das Brutzeln von Speck in deiner kleinen Küche mit Blick aufs Meer. Kopfkino erzeugt Emotionen.
In unserem Expert Center findest du einen Beitrag zum Thema Storytelling für Marken.

8. Weise zitieren

 

Zitate können helfen, eine Aussage zu pointieren. Achte darauf, im korrekten Wortlaut zu zitieren und das Zitat als solches kenntlich zu machen.


Zitate lockern auf

9. Das Teilen erleichtern

 
Mach es Usern so leicht wie möglich, deine Beiträge im Internet zu teilen, indem du beispielsweise die Link-Buttons von Netzwerken wie Facebook, YouTube, etc. mit deinem Content verbindest. Aktionen wie Gewinnspiele oder Umfragen können den Reiz zur Interaktion erhöhen.

10. Die Wahl der Bilder

 
Nach wie vor bleiben Bilder besser im Gedächtnis als das geschriebene oder gesprochene Wort. Es ist ratsam, jeden Text durch zum Thema passende Bilder zu unterstützen. Ein passend gewähltes Bild dient gleichzeitig als Lockmittel, da es im Leser eine Erwartungshaltung gegenüber dem Inhalt des Textes erzeugt.

Bilder und Grafiken können auch als Trennung zwischen Absätzen oder einzelnen Kapiteln dienen. Dort unterstreichen sie noch einmal getroffene Aussagen oder stimmen auf das nächste Unterthema ein.

Fazit: Texte mit Format

 
Die Textformatierung ist eine Frage der Achtsamkeit gegenüber deinen Lesern und deinem eigenen Content. Sie wird dir helfen, deine Inhalte verständlich zu vermitteln und einem weiten Kreis von Usern zugängig zu machen. Ein klarer, optischer Stil zeugt zudem von Professionalität und hebt dich von deinen Wettbewerbern ab.
 
Die oben aufgeführten Tipps stellen keine Anleitung dar, was für Inhalte du aufarbeiten oder welchen Sprachstil du wählen solltest. In der persönlichen Kreativität sind dir keinerlei Grenzen gesetzt. Wir möchten dir vielmehr ein Grundgerüst zur Verfügung stellen, welches dir hilft, deinen Content ins richtige Licht zu rücken und einer großen Leserschaft zugängig zu machen. Betrachte unsere Liste einfach als Grundriss der Bibliothek, die du mit deinen Werken füllst.
 
 

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Kommentare

small data 21. Juni 2017 - 14:39

Den Tipp, maximal 60 Zeichen pro Überschrift zu verwenden, um keine unschönen Umbrüche auf Smartphones zu provozieren, finde ich hilfreich. Allerdings ist der Hinweis missverständlich formuliert:

"Verwenden Sie möglichst nicht mehr als 60 Zeichen für alle Überschriften" klingt, als dürften alle Überschriften zusammengezählt insgesamt maximal 60 Zeichen enthalten. Punkt sieben auf der Checkliste fordert dagegen ausdrücklich: "Mit konkreter Wortwahl arbeiten (…) um Gedanken stets präzise formulieren zu können." 😉

Die überlange Einleitung vor der Checkliste widerspricht dem inverted pyramid model, zu dem sie hinführt: Die ersten Absätze erzählen den Lesern, worum es in diesem Text NICHT gehen wird (HTML, Programmiertechniken) und wer diesen Text Nicht braucht (User von Twitter, Snapchat und Ähnlichem). Erst ab dem dritten Absatz begann ich zu ahnen, worauf der Text hinausläuft.

Es mag kleinlich sein, was ich dem Text mit dem Flohkamm aus dem Pelz gezogen habe. Doch die Steilvorlage war unwiderstehlich … Nichts für ungut, liebe(r) Verfasser(in): Die Checkliste ist nützlich.

Herzliche Grüße

small data

Antworten

Renate 25. Juli 2017 - 15:15

Gut, es mag ja sein, dass man ohne Fremdwörter, vor allem bei Fachtexten, nicht auskommt. Aber was soll der Hinweis auf "Eyecatcher"? Kann man nicht einfach "Blickfang" schreiben?
Auch liebe Grüße R.

Antworten

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