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KI-Content auf dem Prüfstand: Was das Update der Google Quality Rater Guidelines für deine SEO bedeutet

KI-Content ist jetzt Teil von Googles Quality Rater Guidelines. Ist das der Paukenschlag, auf den alle gewartet haben? Werden KI-generierte Inhalte jetzt rigoros abgestraft? Und: Was bedeutet das für dein SEO, deine Reichweite? Wir haben uns das Ganze für dich angesehen und bringen dich auf den neuesten Stand. 

Jeden Tag werden mehr und mehr Inhalte mit künstlicher Intelligenz generiert – ob Text, Bild, Video oder Ton. KI-Content-Detektoren wie originality.ai gehen laut eigenen Angaben sogar davon aus, dass inzwischen bis zu 19 % der Google-Suchergebnisse aus KI-Content bestehen (Stand Januar 2025).

 

Von Anfang an diskutierten SEOs und Webseitenbetreiber über die möglichen Auswirkungen auf das Ranking von Webseiten: Bedeutet (vermeintlicher) KI-Content automatisch, dass meine Webseite schlecht rankt und ihre Reichweite verliert? Inwieweit kann ich KI verwenden und wie nicht? Lange gab es keine eindeutigen Richtlinien, an denen man sich hätte orientieren können. Die Unsicherheit war groß.

 

Mit dem Update der Quality Rater Guidelines vom 23. Januar 2025 bringt Google selbst mehr Licht in die Angelegenheit: Zum ersten Mal werden KI-Tools bzw. AI-Tools vom Suchmaschinenprimus eindeutig definiert und ihr Einfluss auf die Einstufung „Lowest Quality Pages“ erklärt. Aber was bedeutet das jetzt genau für dich und deine Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung?

Das Update der Quality Rater Guidelines vom 23. Januar 2025

Google aktualisiert seine sogenannten Search Quality Evaluation Guidelines regelmäßig. Bei der Anpassung vom 23. Januar 2025 handelte es sich um ein Routine-Update, das jedoch einige Wellen schlug. Denn nun thematisieren die Richtlinien zum ersten Mal den Einsatz von KI-Tools und deren mögliche Einflussnahme auf die Qualität von Webseiten.

KI wird von Google in diesem Zusammenhang erstmalig klar definiert: „Generative KI ist ein Modell des maschinellen Lernens (ML), das aus den ihm zur Verfügung gestellten Beispielen neue Inhalte wie Text, Bilder, Musik und Code erstellen kann. … Verschiedene Tools nutzen diese Modelle, um generative KI-Inhalte zu erstellen. Generative KI kann ein hilfreiches Werkzeug für die Erstellung von Inhalten sein, aber wie jedes Werkzeug kann es auch missbraucht werden.“ (übersetzt aus dem Englischen; Search Quality Evaluator Guidelines (PDF), 2.1, Seite 10; Zugriff 02.05.2025)

Besonders interessant für deine SEO sind die Erklärungen im Kapitel 4.0 „Lowest Quality Pages“. Demnach soll KI-Content bei der Einstufung niedrigster Qualität tatsächlich eine wichtige Rolle spielen. Googles Senior Search Analyst und Leiter des Search Relations Teams John Mueller äußerte sich am 9. April 2025 auf der Search Central Live in Madrid dazu. Er rief die Quality Rater (also echte Menschen, die Webinhalte für das Unternehmen prüfen) dazu auf, Content nach ganz bestimmten Kriterien zu bewerten: Wurden die Hauptinhalte automatisch oder von einer künstlichen Intelligenz generiert, und wenn ja, wie niedrig (lowest rated) müssen sie eingestuft werden?

Kein Mehrwert? Niedriges Rating!

Es war insbesondere Muellers Wortwahl, die bei Website-Betreibern und SEOs – womöglich auch bei dir – für Aufsehen sorgte. Er sprach konkret von „lowest rated“, was bei vielen den Gedanken auslöste, das KI-Content in jedem Fall eine niedrige Seitenqualität signalisiert. Dazu trug (schon als das Update veröffentlicht wurde) auch die Beschreibung unter Punkt 4.6.6 der Guidelines bei:

“Die niedrigste Bewertung gilt, wenn der gesamte oder fast der gesamte MC auf der Seite (einschließlich Text, Bilder, Audio, Videos usw.) kopiert, paraphrasiert, eingebettet, auto- oder KI-generiert oder von anderen Quellen mit wenig bis gar keinem Aufwand, wenig bis gar keiner Originalität und wenig bis gar keinem Mehrwert für die Besucher der Website wiederveröffentlicht wurde. Solche Seiten sollten am niedrigsten eingestuft werden, auch wenn die Seite den Inhalt einer anderen Quelle zuordnet.” (übersetzt aus dem Englischen; Search Quality Rater Guidelines (PDF), 4.6.6, Seite 42; Zugriff 02.05.2025)

KI als automatisches Anzeichen für niedrige Qualität?

 

Wer hier bei „auto- oder KI-generiert“ den Kontext verliert (was bei diesem fraglos langen Satz durchaus passieren kann), interpretiert schnell, dass das „Lowest rating“ bei jeder Art von KI-Inhalten anzusetzen sei. Das trifft aber tatsächlich nicht zu. Wichtig ist hier der Part „mit wenig bis gar keinem Aufwand, wenig bis gar keiner Originalität und wenig bis gar keinem Mehrwert für die Besucher der Website“. Eine geringe Seitenqualität soll also explizit nur dann zugewiesen werden, wenn KI-Content diese Bedingungen erfüllt.

Am Ende des Kapitels stellen die Guidelines noch einmal ganz klar, dass der Einsatz von KI-Tools nicht automatisch negativ zu bewerten ist. Sie können durchaus nützlich sein, um hochwertige Inhalte zu erzeugen:

„Ebenso ist die Verwendung von generativen KI-Tools allein nicht ausschlaggebend für die Höhe des Aufwands oder die Bewertung der Seitenqualität. Generative KI-Werkzeuge können für die Erstellung hochwertiger und weniger hochwertiger Inhalte verwendet werden. So kann beispielsweise ein hoher Aufwand für die Erstellung hochwertiger Originalkunstwerke mit generativen KI-Werkzeugen erforderlich sein.” (übersetzt aus dem Englischen; Search Quality Evaluator Guidelines (PDF), 4.6.6, Seite 43; Zugriff 02.05.2025)

 

 

Was sind die Quality Rater Guidelines und weshalb sind sie so wichtig für effektive SEO?

Für die Quality Rater von Google gibt es ein ausführliches Regelwerk: die Search Quality Evaluator Guidelines. Sie definieren ganz genau, was qualitativ gute Webangebote ausmacht.

Die Richtlinien helfen den Mitarbeitern, einzuschätzen, wie nützlich, vertrauenswürdig und hochwertig eine Seite für typische Besucher ist. Dazu gibt es klare Vorgaben. Besonders wichtig sind dabei die sogenannten E-E-A-T-Kriterien (dazu unten noch genauer). Sie stehen für Erfahrung, Fachwissen, Autorität und Vertrauenswürdigkeit. Es werden aber auch andere Dinge berücksichtigt – wie etwa die Usability, ob klar ist, wer hinter dem Angebot steht, wie aktuell die Inhalte sind und welchem Zweck die Seite überhaupt dient.

Das Entscheidende für dich und deine SEO: Die Guidelines zeigen dir, welche Maßstäbe beim Rating einer Webseite angesetzt werden. Wenn du sie kennst, kannst du Inhalte erstellen, die genau den Erwartungen der Suchmaschine nachkommen, und daraufhin entsprechend hoch gerankt werden.

Low Quality Content vs. High Quality Content

Wenn du deine SEO auf einem hohen Level halten willst, musst du Low Quality Content und High Quality Content voneinander abgrenzen können – vollkommen unabhängig davon, ob du KI nutzt, um deine Texte, Bilder, Infografiken etc. zu erstellen, oder nicht. Mit der stetig zunehmenden Verbreitung entsprechender Tools und deren jetziger Berücksichtigung in den Google Quality Rater Guidelines wird die Unterscheidung umso wichtiger.

In Abschnitt 4.6.6 der Guidelines beschreibt Google eindeutig, welche Arten von Inhalten das „Lowest rating“ erhalten sollten, also letztlich Low Quality Content sind: Das betrifft im Wesentlichen Seiten, deren Content kopiert, leicht umgeschrieben, eingebettet oder automatisiert erstellt wurde – egal, ob von Menschen oder Maschinen. Auch neu veröffentlichte Inhalte aus anderen Quellen können betroffen sein. Aber eben auch nur dann, wenn der Content mit „wenig bis gar keinem Aufwand, wenig bis gar keiner Originalität und wenig bis gar keinem Mehrwert für die Besucher der Website“ erstellt wurde.

High Quality Content liegt hingegen vor, wenn, wie Google im Search-Central-Eintrag zum Thema selbst beschreibt, Inhalte hilfreich, vertrauenswürdig und nutzerorientiert sind.

Dabei zählen vor allem die Vermittlung von Persönlichkeit, der menschliche Touch und das Verständnis für die Anliegen der jeweiligen Zielgruppe. Google empfiehlt generell, Content in erster Linie für Menschen zu erstellen und nicht für Suchmaschinen. Dieser User-First-Ansatz manifestiert sich schließlich im oben bereits angesprochenen E-E-A-T-Konzept.

 

 

E-E-A-T: Was steckt hinter Googles Qualitätsprinzip?

Google nutzt viele verschiedene Kriterien für die Bewertung von Inhalten. Dabei schaut die Suchmaschine längst nicht mehr nur auf Keywords oder Backlinks. Die User-Experience hat in den letzten 15 Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Entscheidend ist vor allem, ob deine Inhalte nützlich, verlässlich und glaubwürdig sind. Genau hier kommt E-E-A-T ins Spiel. Die vier Buchstaben stehen für Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness – auf Deutsch: Erfahrung, Fachwissen, Autorität und Vertrauenswürdigkeit.

Google erklärt selbst, dass diese Merkmale helfen sollen, Inhalte besser einzuordnen. Die automatisierten Systeme von Google prüfen also nicht nur, ob etwas zum Thema passt. Sie priorisieren den Content, der für Nutzer besonders hilfreich erscheint. Dabei ist vor allem die Vertrauenswürdigkeit maßgebend.

Wichtig zu wissen: E-E-A-T ist kein direkter Ranking-Faktor, der sich an konkret messbaren Signalen orientiert. Es handelt sich eher um einen Maßstab, mit dem sich die Qualität von Inhalten besser erkennen lässt.

Was bedeutet …

 

    •  …Experience?
      Das erste E bezieht sich auf die Erfahrung. Hier zählt, ob die verfassende Person persönliche Berührungspunkte mit dem Thema hat. Eigene Erlebnisse, Tests oder Praxiswissen zeigen Google, dass sie weiß, worüber sie berichtet.

 

    • … Expertise?
      Das zweite E steht für Expertise oder Fachwissen. Es geht darum, ob du dich mit dem Thema auskennst. Hier wird echtes Know-how bewertet – und zwar bezogen auf dich bzw. dein Team als Herausgeber bzw. auf den genannten Verfasser.

 

    • … Autorität?
      Autorität drückt sich insbesondere durch Bekanntheit und Anerkennung in einem Themengebiet aus. Wenn du und/oder deine Seite als verlässliche Quelle gelten, kann sich das positiv auf das Ranking auswirken.

 

    • … Trust?
      Trust ist das Fundament. Glaubwürdigkeit wird von Google als der wichtigste Punkt im ganzen E-E-A-T-Konzept definiert. Nur wenn Nutzer dir und deinen Inhalten vertrauen können, hast du eine Chance auf eine gute Sichtbarkeit.

 

 

Wenn du also Inhalte erstellst, solltest du immer überlegen: Was macht meinen Text glaubwürdig? Was zeigt, dass ich mich auskenne? Und warum ist mein Beitrag für die Zielgruppe wirklich hilfreich? Genau das erwarten Google und – vor allem – deine Besucher.

Praxistipps: Kann ich KI-Content überhaupt SEO-konform verwenden – und wenn ja, wie?

Ja, du kannst KI SEO-konform zur Content-Erstellung nutzen – aber nur, wenn du sie richtig einsetzt. Hauptsache ist, dass deine Inhalte für Menschen gemacht sind, nicht für Suchmaschinen. Google bringt es in den Guidelines auf den Punkt: „Seiten und Websites sollten den Menschen, die sie besuchen, zugute kommen.“ (Search Quality Rater Guidelines (PDF), 4.6, page 39, 02.05.2025) Das sollte dein Leitgedanke sein, wenn du Texte, Bilder oder andere Inhalte veröffentlichst – ganz gleich, ob sie von Menschen oder mit KI erstellt wurden.

Damit deine Inhalte den Qualitätsansprüchen von Google genügen, lohnt sich ein Blick in die Fragen, die im oben genannten Search Central-Eintrag für hochwertigen Content als Orientierungshilfe aufgeführt werden. Kurz gesagt, kommt es hauptsächlich auf Folgendes an:

  1. Ist mein Content wirklich originell, fundiert und zielgruppenorientiert?
  2. Bieten meine Inhalte echten Mehrwert und zielen sie nicht nur auf schnellen Traffic-Zuwachs ab?

Um das zu erreichen, musst du dir im Vorfeld ein klares Bild von deiner Zielgruppe machen. Lege Personas an, definiere deren Bedürfnisse, überlege gegebenenfalls, in welcher Phase der Customer-Journey sie sich befinden, und wähle den passenden Ton. Ergänze das Ganze mit guter Recherche, fundierten Fakten und echtem Know-how. Genau an dieser Stelle kommt KI an ihre Grenzen. Denn derartige Tools können dir zwar Inhalte liefern, aber nicht automatisch wissen, was deine Zielgruppe wirklich braucht oder wie du sie am besten ansprichst.

Und selbst wenn du KI-Tools mit entsprechenden Informationen fütterst, fehlt immer noch eines: Der persönliche, menschliche Touch, den echte Besucher und letztlich auch die Quality Rater von Google erkennen.

So geht gelungener KI-Einsatz

Ein Beispiel für gelungenen KI-Einsatz kommt von Google selbst. Danny Sullivan bezeichnete die KI-gestützte Zusammenfassung vieler Kundenbewertungen zu einem Produkt bei Amazon als „example of a positive use AI“. Statt 100 einzelne Rezensionen zu lesen, bekommst du als Nutzer eine komprimierte, hilfreiche Übersicht. So etwas spart Zeit, liefert echten Mehrwert – und zeigt, wie KI dich bei der Bereitstellung von High Quality Content unterstützen kann. (Quelle: „Google On Scaled Content: “It’s Going To Be An Issue”“ (Search Engine Journal), 02.05.2025)

Ein guter Kompromiss ist es, KI-generierten Content als Rohfassung zu sehen. Du kannst ihn überarbeiten, den Ton nachschleifen, Inhalte überprüfen und anpassen sowie zusätzliche Recherchen einbauen. So machst du aus einer generischen Vorlage einen hochwertigen, individuellen Beitrag, der deiner Zielgruppe wirklich hilft.

Wir schreiben Content, der den Guidelines von Google entspricht

KI-Content ist nicht per se problematisch für deine SEO – es kommt ganz darauf an, wie du damit umgehst. Google bewertet deine Inhalte nicht nach ihrem Ursprung, sondern an ihrem Nutzen für deine Zielgruppe. Sie müssen glaubwürdig, hilfreich und gut gemacht sein. Und genau das lässt sich auch mit KI erreichen – wenn du selbst anschließend den nötigen Feinschliff einbringst oder von einem Experten einbringen lässt.

Unsere Autorinnen und Autoren können das für dich übernehmen: egal, ob es darum geht, völlig neue Inhalte zu verfassen oder KI-Content zu prüfen, zu optimieren und eine menschliche Note zu verleihen. Der menschliche Blick sorgt dafür, dass der Ton stimmt, die Fakten korrekt sind und sich deine Zielgruppe tatsächlich angesprochen fühlt. Google legt großen Wert auf genau diesen „Human Touch“. Und das aus gutem Grund! Denn KI-Tools können viel, aber sie verstehen weder deine Zielgruppe noch deren Bedürfnisse wirklich.

Auf ein paar Dinge kommt es immer an, egal ob du mit oder ohne KI arbeitest: Definiere deine Zielgruppe, wähle eine passende Ansprache, liefere echte, einzigartige, originelle Informationen, prüfe deine Quellen und zeige, dass du dich auskennst. So schaffst du Inhalte mit Mehrwert. Genau das wollen Google und deine Besucher vorfinden!

Hast du Fragen zu diesem Artikel oder eigene Tipps für den Umgang mit KI? Dann hinterlass uns einfach einen Kommentar unter diesem Beitrag. Wir freuen uns auf deine Rückmeldung!


Kommentare

Sassie 1. Juli 2025 - 18:18

Wer dauerhaft KI benutzt wird früher oder später massiv abgestraft. Viele machen den Fehler, Artikel mit KI erstellen, kopieren und dann umschreiben.

Aber da kann man noch 500 Wörter umschreiben, dennoch sieht Google das als reines KI an.

So machte ich das, monatelang. Als meine Webseite abgestraft wurde, musste ich 1300 Artikel löschen. 3 Monate später kam die Seite wieder hoch.

Seitdem, mit KI vorschreiben, dann aber abschreiben und nicht kopieren. Und am besten bei Google Docs schreiben.

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