Content Curation
- Kurzerklärung
- Ausführliche Erklärung
- Was gilt es bei der Content Curation zu beachten?
- Die verschiedenen Ansätze bei der Content Curation
- Fazit
Kurzerklärung
Content Curation, zu Deutsch das Kuratieren von Inhalten, beschreibt eine Marketing-Maßnahme, die vor allem im Social-Media-Bereich verbreitet ist. Dabei wird Content aus anderen Quellen, der thematisch relevant ist, auf der eigenen Seite, im eigenen Blog oder auch über die eigenen Social-Media-Kanäle verbreitet. Die Beiträge müssen im Rahmen der Content Curation zielgruppengerecht aufbereitet und idealerweise mit eigenen Inhalten verbunden werden.
Ausführliche Erklärung
Unique Content war in den Bereichen SEO und Content-Marketing lange Zeit die „heilige Kuh”. Inzwischen gibt es aber andere Ansätze, die aus den Social-Media-Kanälen ins Content-Marketing „hinübergeschwappt“ sind. Da das Teilen von Inhalten ein integraler Bestandteil von Social Media ist, war es dort völlig normal, Beiträge von anderen zu verbreiten und damit fremden Inhalten eine Bühne zu bieten. Im Content-Marketing galt das lange als unerwünscht, denn man befürchtete, so den Konkurrenten zu helfen, anstatt durch eigene Inhalte für das Unternehmen zu werben. Inzwischen hat sich aber die Ansicht durchgesetzt, dass Content-Marketing auch mit fremden Inhalten möglich ist – und zwar mittels Content Curation.
Curation beziehungsweise kuratieren ist eigentlich ein Begriff aus der Kunstwissenschaft. Dort beschreibt man damit die Betreuung und Durchführung einer Ausstellung. Im übertragenen Sinne passiert bei der Content Curation etwas sehr Ähnliches, denn hier werden Inhalte und Beiträge zusammengestellt und zusammengefasst. Im Anschluss sollten sie mit eigenen Inhalten verknüpft werden und so einen Artikel ergeben, der relevant für bestimmte Themen ist oder eine Experten-Information zu einem Bereich enthält.
Das Entscheidende bei der Content Curation ist, dass die fremden Inhalte nicht einfach nur blind kopiert oder ohne Sinn und Verstand zitiert werden. Stattdessen werden die Beiträge auf ihre thematische Relevanz geprüft und so aufbereitet, dass fachlich fundierte Inhalte entstehen, die selbst für Experten noch von Interesse sein können.
Grundsätzlich ist das zwar auch mit „normalem“ Content-Marketing möglich, allerdings ist es schwierig, zeitintensiv und teuer, ein Thema online im eigenen Blog oder auf einem anderen Kanal so umfassend zu bearbeiten, dass sämtliche Fragen geklärt werden. Und was die Nutzer nicht auf einer Seite bekommen, finden sie dank SEO ganz schnell auf einer anderen.
Verwendet man dagegen zusätzlich zu den eigenen auch fremde Inhalte, kann man wesentlich mehr Themen abdecken, ohne dass der Mehraufwand übermäßig viel Zeit in Anspruch nimmt. Darüber hinaus kann man mit Content Curation zeigen, dass man als Unternehmen über den eigenen Tellerrand hinausschaut und dem Leser eine Information bieten möchte, die für ihn relevant ist. Setzt man das Kuratieren von Inhalten geschickt ein, kann man sogar zum Experten für ein bestimmtes Themengebiet aufsteigen und so die Kundenbindung stärken. Denn hat ein Leser eine Frage zum entsprechenden Thema, will er natürlich Antworten von einem Experten – daher wird er sehr wahrscheinlich immer wieder den Webauftritt des Unternehmens besuchen, um sich zu informieren. Darüber hinaus hilft Content Curation dabei, die Markenbildung voranzutreiben. Der Status als Experte zu einem gewissen Thema bringt nämlich noch ein gewisses Image mit sich, das fast zwangsläufig auf die eigene Marke abfärbt und diese so deutlich stärkt.
Was gilt es bei der Content Curation zu beachten?
Möchte man Inhalte kuratieren, sollte man sich stets bewusst sein, dass es hier nur ganz oder gar nicht gibt. Es bringt rein gar nichts, Inhalte zu bestimmten Themen wahllos herauszupicken, um diese dann irgendwie zusammenzufassen. Die Gliederung und Strukturierung der Beiträge darf nie zum Selbstzweck verkommen, sondern muss immer zielgerichtet erfolgen. Die Inhalte sollen eigene Informationen unterstützen oder können auch dazu dienen, die eigene Position kritisch zu hinterfragen. Die fremden Beiträge müssen also immer einen konkreten Bezug zu den eigenen Inhalten haben. Dementsprechend rigoros sollte man die Auswahl treffen.
Ein Großteil des Aufwands bei der Content Curation besteht also darin, passende Quellen zu finden. Ähnlich wichtig ist aber natürlich auch, wie man diese Quellen aufbereitet und präsentiert. Die fremden Informationen sollten nicht zu einer Randnotiz verkommen, denn dann kann man sie auch gleich weglassen. Stattdessen werden sie gut sichtbar im eigenen Beitrag platziert und dürfen dabei ruhig einen großen Teil des Inhalts ausmachen – schließlich geht es bei der Content Curation ja gerade darum, die eigenen Themenbereiche mit Inhalten aus anderen Quellen anzureichern.
Wichtig ist außerdem, dass man im Vorfeld die Zielgruppe eindeutig definiert und eine Strategie entwickelt, wie diese angesprochen werden soll. Nur so lassen sich nämlich Themen finden, über die man die Zielgruppe auch tatsächlich erreicht – sowohl mit eigenen als auch mit fremden Inhalten. Die Strategie kann dabei entweder sehr präzise festgelegt oder nur recht frei formuliert werden. Bei der ersten Variante ist die Auswahl der Quellen meist leichter, da das Ziel sehr genau vorgegeben ist, dafür ist man thematisch in der Regel etwas eingeschränkt, sodass insgesamt weniger Inhalte zur Verfügung stehen. Bei der zweiten Variante ist es dagegen genau umgekehrt.
Wer es sich bei der Content Curation etwas leichter machen will, kann auch entsprechende Tools wie zum Beispiel Curata oder Storify nutzen. Diese bündeln Beiträge zu bestimmten Themen und machen die Auswahl damit bedeutend einfacher.
Die verschiedenen Ansätze bei der Content Curation
Zwar funktioniert die Content Curation grundlegend immer auf die gleiche Weise, man unterscheidet allerdings fünf unterschiedliche Ansätze, die allesamt eine etwas andere Herangehensweise erforderlich machen und leicht unterschiedliche Ziele haben. Die Ansätze sind:
- Destillation
- Elevation
- Aggregation
- Chronology
- Mashup
Bei der Destillation werden die Informationen aus verschiedenen Quellen „destilliert“ – es werden also die wichtigsten Daten aus den Beiträgen zusammengefasst und an einem Ort veröffentlicht, etwa auf der Webseite des Unternehmens oder auf dem Social-Media-Kanal. So ergibt sich eine Seite, auf der alle relevanten Informationen zu einem Thema zu finden sind.
Für die Elevation werden fortlaufend Informationen und Quellen zu einem bestimmten Thema gesammelt, auf das man aufmerksam machen möchte. Durch die schiere Zahl an Beiträgen erkennt der Leser, dass es sich um ein wichtiges Thema handelt und misst diesem die entsprechende Bedeutung zu.
Die Aggregation – die häufigste Form der Content Curation – ähnelt der Destillation, allerdings werden die Beiträge hier nicht auf das Wesentliche reduziert, sondern im Ganzen oder zumindest zu großen Teilen verwendet. Ziel ist auch hier, alles Wichtige zu einem Thema an einem Ort zu sammeln.
Bei der Chronology werden verschiedene Beiträge zu einem Thema gesammelt und in zeitlicher Abfolge präsentiert. So lässt sich die Entwicklung nachvollziehen, die ein bestimmtes Thema durchlaufen hat.
Das Mashup ähnelt ebenfalls der Destillation, aber hier geht es nicht darum, die Informationen zusammenzufassen. Stattdessen werden sie „zusammengewürfelt“ und vermischt, um neue Perspektiven auf das Thema zu eröffnen oder es aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel zu betrachten. Diese Methode ist besonders gut geeignet, um die eigene Glaubwürdigkeit zu stärken – denn wer neben der eigenen Meinung noch andere zulässt, zeigt damit, dass er offen ist und mit stichhaltigen Argumenten überzeugen möchte.
Content Curation – mögliche Anwendungen
Neben der Auswahl der passenden Quellen ist bei der Content Curation auch die richtige Präsentation wichtig. Einfach nur fremde Quellen auf die eigene Seite zu packen, reicht hier nicht – die Informationen müssen aufbereitet und sinnvoll in die eigenen Inhalte integriert werden.
Besonders beliebt ist dabei die Infografik, bei der die eigenen Daten zu einem bestimmten Themenfeld mit den Daten anderer verglichen werden. Da in einer Grafik meist nur eine begrenzte Menge an Informationen untergebracht werden kann, lässt sich eine Infografik im Rahmen der Content Curation meist sehr schnell erstellen.Weit verbreitet ist auch das Experteninterview, bei dem das Fachwissen eines ausgewiesenen Experten über das Interview auf der eigenen Seite landet, um im besten Fall die dort aufgeführten Informationen zu stützen.
Fazit
Die Content Curation kann ein sehr hilfreiches Werkzeug sein, um der eigenen Content-Marketing-Strategie auf die Sprünge zu helfen. Durch die Einbindung fremder Inhalte gewinnt der eigene Auftritt an Relevanz und Glaubwürdigkeit. Außerdem ist man so thematisch breiter aufgestellt und kann ein größeres Publikum ansprechen. Nachteile hat die Content Curation eigentlich nur dann, wenn sie falsch angewandt wird – wählt man aber die richtigen Beiträge aus, stärkt man so das Markenimage und kann sich so als Experte auf dem entsprechenden Themengebiet präsentieren.
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