Studie: Das Potenzial der größten Social-Plattform für KMU
Marketingverantwortliche großer Unternehmen setzen die sozialen Netzwerke bereits seit geraumer Zeit für die Erreichung ihrer unternehmerischen Ziele ein. Doch wie verhält es sich bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU)?
Marketingverantwortliche großer Unternehmen setzen die sozialen Netzwerke bereits seit geraumer Zeit für die Erreichung ihrer unternehmerischen Ziele ein. Doch wie verhält es sich bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), die laut Statistischem Bundesamt immerhin 99 % aller in Deutschland angemeldeten Unternehmen ausmachen? Wie nutzen deutschsprachige KMU die sozialen Plattformen zu Marketingzwecken und wo gibt es vielleicht Nachholbedarf? Eine Studie von ReachLocal unter mehr als 200 KMU liefert Antworten auf diese Fragen.
Facebook mit Abstand wichtigste Plattform
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Facebook ist laut der Befragung nicht nur die meist genutzte Social-Media-Plattform, sondern wird bei KMU zunehmend zu einem festen Bestandteil des Mediabudgets.
So ergab die Befragung unter anderem, dass 76,9 Prozent der KMU Facebook zur Vermarktung ihres Unternehmens bereits einsetzen. Damit liegt Facebook klar auf dem ersten Platz – und zwar mit einem deutlichen Vorsprung von fast 30 Prozent. Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis: Als zweitwichtigste Plattform wird Google+ genannt. Twitter, Instagram und Pinterest spielen hingegen eine untergeordnete Rolle. Angesichts des hohen zeitlichen und kreativen Aufwands, der mit dem Bespielen dieser Kanäle einhergeht, überraschen diese Zahlen kaum.
Zurück zum Platzhirsch: Mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen bescheinigen sich eine aktive Nutzung von Facebook. Und das kommt natürlich nicht von ungefähr: Soziale Netzwerke wie Facebook haben ein enormes Potenzial, die Markenbekanntheit kostengünstig zu steigern und langfristig gewinnbringende Anfragen für lokale Unternehmen zu generieren. Das ist insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, die besonders auf die Effizienz ihrer Ausgaben achten müssen, sehr attraktiv.
Markenbekanntheit und Lead Generation als wichtigste Ziele
Was treibt Unternehmen aber nun an, in sozialen Netzwerken aktiv zu sein? Social Media werden unterschiedliche positive Eigenschaften und Wirkungsweisen nachgesagt. So gaben die Unternehmen sowohl Performance- als auch Branding-Ziele für ihr Engagement an: 70 Prozent nannten die Steigerung der Markenbekanntheit als wichtigstes Ziel. Auf dem zweiten Platz landete die Generierung neuer Anfragen, die immerhin für fast zwei Drittel (63 Prozent) eine übergeordnete Rolle spielt. Die Steigerung des Website-Traffics landete kurz dahinter (62,4 Prozent).
Langfristige Budgeterhöhungen geplant
Bei all der Euphorie werden sich einige nun sicher fragen: Wie soll ich das als Kleinunternehmer denn bloß alles schaffen? In der Tat förderte die Umfrage zutage, dass den meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen die Zeit fehlt, eine professionelle Social-Media-Kampagne aufzusetzen.
Als größte Herausforderung im Social Media Management nannte etwa die Hälfte der Befragten mangelnde Zeit für das Aufsetzen und Pflegen der Seite. Auch zeigte sich, dass gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen beim Thema Facebook-Werbung mehr Beratung und Orientierung erforderlich ist, um die Ziele besser mit den Ergebnissen abgleichen zu können. So gab fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer an, sich nicht sicher zu sein, ob ihre Facebook-Werbung tatsächlich zum gewünschten Erfolg geführt habe.
Mehr als die Hälfte der in Deutschland befragten Unternehmen gaben an, bereits in Facebook-Werbung zu investieren. Viele von ihnen planen, die Ausgaben künftig noch weiter zu erhöhen.
Inwiefern sich langfristig KMU-Budgets von Google zu Facebook verschieben, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Die aktuellen Quartalszahlen zeigen Google weiterhin mit einem großen Vorsprung gegenüber Facebook: So erwirtschaftete der amerikanische Suchgigant im 3. Quartal 2016 Werbeeinnahmen in Höhe von 19,8 Mrd. US-Dollar, während es bei Facebook 6,8 Mrd. US-Dollar waren. Gerade aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Marketing, die Facebook bietet, wird es spannend sein, diese Entwicklungen weiter im Auge zu behalten.
Die Studie wurde von ReachLocal im Juni 2016 unter 200 kleinen und mittelständischen Unternehmen aus verschiedenen Branchen in Deutschland und Österreich durchgeführt.
Über die Autorin:
Viviana Plasil ist als Head of Marketing bei dem amerikanischen Online-Marketingdienstleister ReachLocal für die DACH- und BENELUX-Region verantwortlich. Sie verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung in den Bereichen Marketing, PR und in der Unternehmenskommunikation in unterschiedlichen Positionen bei Axel Springer, Hoffmann und Campe sowie dem ZEIT-Verlag.
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