Dynamischer Content
Dynamischer Content: Kurzerklärung
Dynamischer Content (auch Dynamic Content oder dynamischer Inhalt) beschreibt Inhalte auf Websites, die sich automatisch an verschiedene vordefinierte Bedingungen, etwa bestimmte Nutzersignale, anpassen. Der Inhalt wird dabei von der Website oder dem CMS dynamisch ausgespielt, sodass verschiedene Nutzer unterschiedliche Inhalte sehen.
Inhalte individuell an den Nutzer anpassen
Mit dynamischem Content lassen sich Websites individuell an ihre Besucher anpassen. Durch verschiedene Methoden erkennt eine Website bestimmte Eigenschaften ihres Nutzers und gibt die jeweils passenden Inhalte aus. So lassen sich beispielsweise neue Kunden eines Webshops mit anderem Content ansprechen als Bestandskunden. Erfahrene Nutzer einer Website lassen sich durch einen anderen Conversion-Prozess schleusen als Neulinge.
Um dynamischen Content bereitzustellen, muss ein Webauftritt die entsprechenden Möglichkeiten bieten. Statische HTML-Webseiten mit dynamischen Inhalten zu bespielen ist kaum möglich. In der Regel werden dazu dynamische Webseiten auf Basis eines CMS, eines Shop-Systems oder basierend auf PHP verwendet.
Dynamischer Content kann verschiedene Formen haben. Je nach Website, CMS und Intension können Webmaster Texte, Bilder, Videos, aber auch Newsletter oder Formulare gezielt auf ihre Nutzer anpassen.
Vorteile von dynamischem Content
Im Gegensatz zu statischen Inhalten kann dynamischer Content individuell auf die aktuellen Bedürfnisse des Nutzers eingehen. Somit kann er nützlicher, interessanter und unterhaltsamer für den Besucher einer Website sein als statische Inhalte, die jedem Nutzer gleichermaßen angezeigt werden. Ein Besucher kann so zum Beispiel aufgrund seines Browserverlaufs passende Produkte oder weiterführende Artikel angeboten, die passende E-Mail zu seinem Status in der Customer Journey gesendet oder den kürzesten Weg durch ein Webseiten-Formular gezeigt bekommen. So sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzer abspringt oder die Seite verlässt, er spart Zeit und wird nicht überfordert oder frustriert.
Wie dynamischer Content eingesetzt wird
Um Dynamic Content effektiv zu erzeugen, müssen Informationen und Daten über die Nutzer einer Website gesammelt werden. So werden Cookies oder andere Tracking-Methoden verwendet, um etwa zu erkennen, wie oft ein Nutzer eine Seite besucht und wie er die Seite nutzt. Aber auch anhand von Daten, die Website-Besucher zum Beispiel bei einem Anmelde- oder Kaufprozess überliefern, können Website-Betreiber Eigenschaften eines Nutzers ableiten und mit dynamischem Inhalt reagieren. Die Profile, die mithilfe der Daten entstehen, werden im Hintergrund in Datenbanken abgelegt und bei Bedarf abgerufen.
Folgende Kriterien können unter anderem darüber entscheiden, welche Inhalte ein Nutzer sieht:
- Wie oft hat ein User einen Webauftritt bereits besucht und wie regelmäßig ist er zu Gast auf der Website? Besucher, die zum ersten Mal eine Seite besuchen, sehen einen anderen Inhalt als regelmäßige Besucher.
- Welche Websites/Produkte/Inhalte hat der Nutzer vorher angesehen oder gekauft?
- An welchem Punkt einer Customer Journey befindet sich ein Nutzer? Ist er noch im Entscheidungsprozess, hat er bereits ein Produkt gewählt und vergleicht Preise oder möchte er kaufen, hat aber kein Guthaben aufgeladen?
- Welche spezifischen Eigenschaften hat ein Nutzer? Berufliche Position, Altersgruppe, Motivation des Website-Besuchs – Faktoren wie diese entscheiden darüber, welchen Inhalt, welche Formulare, vielleicht sogar, welche Seiten dem User angezeigt werden.
- Wonach hat der Nutzer in einer Suchmaschine gesucht, welche Emotion oder Motivation verbirgt sich dahinter?
- Auf welchem Weg hat ein Nutzer eine Website aufgerufen – kommt er über einen Newsletter, eine Google-Anzeige oder ein organisches Suchergebnis?
- Von welchem Gerät aus greift ein Nutzer auf die Website zu? Smartphone, Tablet oder Notebook haben unterschiedliche Bedienkonzepte und Displaygrößen und sollten Inhalte angepasst anzeigen (siehe Responsive Content).
Formen von dynamischem Content
Der dynamische Content kann anschließend in vielen verschiedenen Formen, abhängig von der Intension des Webmasters, an den Nutzer ausgespielt werden.
Newsletter/E-Mails:E-Mails und Newsletter sind klassische Kommunikationsmittel, die dynamische Elemente verwenden. So werden etwa die Anrede in der E-Mail von einer Datenbank generiert oder die Inhalte je nach Interessen des Nutzers individuell zusammengestellt. Auch kann ein Kunde in seiner Customer Journey mit passgenauen E-Mails begleitet und angeleitet werden.
Landingpages: Im besten Fall passt eine Landingpage exakt zu der Suchanfrage oder dem Profil eines Nutzers. So kann eine gute Landingpage nicht nur gezielt Inhalte ausgeben, je nachdem ob der Nutzer ein grünes Fahrrad oder ein gelbes Auto sucht. Sie kann auch zum Beispiel grafisch darauf reagieren, ob der Besucher aus der Arzt- oder der Handwerkerbranche kommt.
Artikel: Inhalte in Artikeln können zum Beispiel in Abhängigkeit von der Zugriffsquelle dynamisch gestaltet werden. Kommt ein Nutzer per Smartphone auf die Seite sieht er einen mobil-optimierten Text, erreicht er die Seite per Desktop, passt sich der Content hingegen darauf an. Auch können einem Besucher aufgrund bereits gelesener Artikel oder persönlicher Interessen weitere Texte empfohlen werden.
Formulare und Prozesse:Je nachdem, welche Optionen Nutzer in einem Formular oder einem Prozess (etwa einem Bestellvorgang) wählen, können Website-Betreiber ein Formular dynamisch gestalten. So können sie darauf reagieren, welche Ziele der Nutzer hat, welche Erfahrung er bereits mitbringt und welche spezifischen Eigenschaften er besitzt.
Produktseiten: Onlineshops verwenden insbesondere im Cross-Selling-Bereich dynamische Inhalte und versuchen so, ihren Kunden weitere Produkte zu verkaufen. Vor allem für Empfehlungen auf Basis der Käufe oder der Views anderer Kunden ist Dynamic Content ein beliebtes Einsatzmittel.
Anzeigen: Google-Anzeigen bieten von vornherein die Möglichkeit, dynamisch auf Nutzeranfragen zu reagieren. Werber können Google Ads so einstellen, dass sie die gesuchten Keywords eines Nutzers aufgreifen und in der Anzeige verwenden. Ein Nutzer, der etwa nach Hundefutter googelt, kann somit dieselbe Ad sehen, wie ein Nutzer, der nach Katzenfutter googelt. Geändert wird dort lediglich das Keyword.
Dynamischer Inhalt einer Google Ad
Sonstiges: Verschiedene Anbieter verwenden das Prinzip des dynamischen Contents auch für Musik, Filme, Bücher oder Fotos. So existieren etwa Musik- oder Video-Streaming-Dienste, die dem Nutzer auf Grundlage des Profils und bisher gehörter Titel, neuen passenden Content empfehlen.
Fazit: Content zielgenau anpassen
Dynamischer Inhalt ist für viele Seiten heute Standard und wichtiges Hilfsmittel auf dem Weg zur gelungenen Customer Journey oder dem zufriedenen Kunden. Webmaster können auf verschiedenen Kommunikationswegen zielgenau angepassten Content verwenden und so ihre Nutzer besser informieren oder unterhalten. Dynamischer Inhalt vereinfacht Prozesse für Nutzer und erhöht somit die Conversion Rate einer Website. Gleichzeitig muss eine Seite jedoch auch bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen, damit dynamischer Inhalt angezeigt werden kann. Auch muss der passende Content produziert werden. Dynamic Content ist somit gleichzeitig sowohl eine große Chance wie auch eine Herausforderung.
Du brauchst noch dynamische Texte für deinen Newsletter, deine Landingpages und Co.?