Hreflang
Hreflang: Kurzerklärung
Hreflang ist ein HTML-Attribut, das in den HTML-Code eingebunden ist. Es teilt Suchmaschinen mit, auf welche Sprache oder Region eine Seite beziehungsweise Datei ausgerichtet ist. So hilft es dabei, Nutzern den passenden Content – zuschnitten auf die jeweilige Sprache oder Region – auszuspielen.
Ausführliche Erklärung
Das Thema Internationalisierung ist in aller Munde – selbstverständlich auch, wenn es um den eigenen Internetauftritt geht. Für internationales SEO gilt: Das hreflang-Attribut – 2011 von Google eingeführt – strukturiert mehrsprachige Websites und sorgt für eine erhöhte Nutzerfreundlichkeit. Damit trägt es auch indirekt zu einem besseren Ranking bei. Denn aufgrund der passenden Sprach- beziehungsweise Länderversion, die der User gleich auf den ersten Klick ohne zusätzliches und oftmals aufwendiges Klicken angezeigt bekommt, verringert sich die Absprungrate, während die Verweildauer steigt.
Das Tag sendet die korrekten Signale an die Suchmaschinen und verhindert, dass einzelne Varianten miteinander in Konkurrenz treten und als Duplicate Content identifiziert werden. Gleichzeit erhöhen sich natürlich die Relevanz für den Nutzer und die Suchmaschine – und somit auch die Chance auf eine Conversion.
Einbindung und Aufbau des hreflang-Attributs
Auf einer mehrsprachigen Website kann hreflang folgendermaßen implementiert werden:
- Die gängigste Lösung: im HTML-Header, also dem Kopf der HTML-Datei, wo die Meta-Informationen zu finden sind
- Praktisch bei einer vielgliedrigen Seitenstruktur: in der XML-Sitemap, also der Landkarte einer Website, in der die einzelnen Unterseiten aufgelistet sind
- Für Inhalte, die keine HTML-Dateien sind: hreflang-Hinweis im HTTP-Header
Das Sprachattribut sieht so aus:
<link rel="alternate" hreflang="x" href="https://www.beispiel.de" />
Es kann beispielsweise mithilfe des hreflang-Generators erstellt werden und besteht aus drei Elementen:
- HTML-Link-Element, welches signalisiert, dass zwei URLs eine Verbindung zueinander haben
- rel-Attribut, das auf Alternativdokumente verweist
- hreflang als wesentliches Element, welches angibt, auf welcher Sprache die anschließend aufgeführte URL erscheinen soll; es enthält den ISO-Code für die entsprechende Sprache, zum Beispiel „es“ für die Kennzeichnung spanischen Contents oder „en-AU“ für englischen Inhalt zugeschnitten auf einen australischen Nutzer
Statt eines Sprachcodes kann auch „x-default“ verwendet werden. Dieser Wert macht darauf aufmerksam, dass den Usern bei der Suche diejenige Seite angezeigt werden soll, die standardmäßig festgelegt und nicht länderspezifisch ist. So wird gekennzeichnet, dass sich keine andere Seite besser eignet.
Hreflang: Beispiele für Sprach- und Regionalcodes
Mit dem Attribut werden die Sprache und gegebenenfalls auch die Region festgelegt. Das geschieht zum einen auf Basis des Formats DIN ISO 639-1 und zum anderen mithilfe der ISO 3166-1 alpha-2. An erster Stelle stehen die Sprachcodes, welche auch alleine angeben werden können. Dahingegen geben Ländercodes, die an zweiter Stelle aufgeführt werden, nicht automatisch Rückschlüsse auf die jeweilige Sprache. Es ist also nicht gültig, ausschließlich auf die Region zu verweisen. Und man sollte generell darauf achten, sich bei den Sprach- und Länderkürzeln strikt an die Vorgaben von Google zu halten. Kreativität wird an dieser Stelle leider bestraft. Die richtigen Kürzel sind das A und O:
- de: deutscher Content, ortsunabhängig
- en-GB: englischer Content für User in Großbritannien
- de-ES: deutscher Content für User in Spanien
Die richtige Verwendung: jede Sprachversion verknüpfen
Ein wenig komplexer kann es werden, wenn mehr als zwei Sprachen eine Rolle spielen und sie gleichzeitig noch auf verschiedene Regionen ausgerichtet sind. In jedem Fall kommt eine bidirektionale Verlinkung zustande, sodass alle Seiten mit gleichem Inhalt untereinander verknüpft werden: Seite A muss auf Seite B referenzieren und zusätzlich auch Seite B auf Seite A verweisen. So soll ausgeschlossen werden, dass die Attribute falsch interpretiert beziehungsweise sogar ignoriert werden. Auch möchte man verhindern, dass jemand von einer anderen Seite unberechtigterweise ein Tag nach der alternativen Version der eigenen Seite benennt.
Bei regionalen Websites bietet sich die hreflang-Lösung ebenfalls an: Möchte man User aus mehreren Ländern mit einer Sprache ansprechen, kann die regionale Seite entweder auf eine Sprache festgelegt werden oder die gleiche Seite wird für mehrere Länder markiert. Ein Besipiel wäre die arabische Sprache für den Nahen Osten oder Spanisch für die süd- und mittelamerikanischen Länder. Zu bedenken ist darüber hinaus: Eine Sytnax sollte nicht mit mehreren Codes versehen werden.
Grundsätzlich muss für jede URL ein separates Element erstellt werden. Jede URL bekommt also ihre eigene Auszeichnung. Ebenso sollte davon abgesehen werden, das hreflang-Attribut mit einem Canonical Tag zu kombinieren, da auch hierfür eine eigenständige Information vorliegen muss.
Google ins Boot holen
In erster Linie kommt es darauf an, von Google besser gefunden zu werden. Und es geht darum, Google darüber in Kenntnis zu setzen, dass es sich bei identischen Texten auf verschiedenen Sprachen nicht um Duplicate Content handelt. Vom hreflang-Attribut sollte immer dann Gebrauch gemacht werden, wenn man in verschiedenen Regionen ranken möchte und von einer Seite mehr als eine Sprachversion existiert. Denn nur so führt die Suche einen Nutzer gleich zu der für ihn passenden Sprachvariante. Anhand der Auszeichnung rel=“alternate“ hreflang=“x“ erkennt die Suchmaschine, dass es sich um verschiedene Sprachversionen einer Seite mit dem gleichen Inhalt handelt. Dabei sollte das Attribut auf jeder Unterseite verwendet werden beziehungsweise auf denjenigen, die gleiche Inhalte auf unterschiedlichen Sprachen abbilden und somit eine alternative Version haben.
Besonders interessant ist das Tag auch im Falle unterschiedlicher Länder, in denen man sich aber auf gleiche Weise unterhält. Ein Beispiel für solche verschiedenen geografischen Ziele, in denen die User die gleiche Sprache sprechen, sind Deutschland, Österreich und die Schweiz. Bei folgenden Szenarien sollte Google also informiert werden:
- international ausgerichtete Seite mit Inhalten auf einer Sprache und einzelnen übersetzen Elementen wie die Navigation oder das Impressum
- eine Sprachversion mit kleinen inhaltlichen Unterschieden für verschiedene Regionen – wie es bei Content auf Englisch mit jeweiligen Abweichungen für UK und die USA der Fall wäre oder bei einer Website, von der eine portugiesische Version für Portugal und eine für Brasilien existiert
- multilinguale Website, das heißt: Übersetzungen der gesamten Inhalte liegen vor – zum Beispiel bei einer deutschen und einer englischen Version deiner Seite
Hreflang für eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung
Für Websitebetreiber und SEO-Experten bringt das Sprachattribut eine Handvoll technischer Herausforderungen mit sich. Zudem möchte die Herangehensweise von Google verstanden werden. Doch es zahlt sich aus – vor allem vor dem Hintergrund, dass oftmals die kleinen Dinge den Unterschied machen. Bekommt ein User eines Onlineshops gleich die richtige Währung, die auf seine Region zutreffenden Lieferkosten und im besten Fall auch noch maßgeschneiderte Inhalte angezeigt, die regionale Besonderheiten wie Schreibweisen berücksichtigen, fühlt er sich sicherlich gleich besser abgeholt und zum Kauf bereit.
An dieser Stelle bleibt zu erwähnen, dass nicht nur aus Nutzersicht von automatisch erstellten Übersetzungen abzuraten ist. Denn auch aus SEO-Gründen lohnt sich die Investition in eine professionelle Übersetzung. Schließlich kennt ein muttersprachlicher Experte Zielgruppe wie Markt und findet somit auch die treffenden Keywords.
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