Search Generative Experience (SGE): Googles neue, experimentelle SERP
Ist deine Website bereit für die KI-Revolution? Erfahre, wie die Search Generative Experience des Suchmaschinen-Riesen die Welt der Web-Recherche revolutionieren wird.
Die digitale Marketingwelt kommt nicht zur Ruhe. Nach der Einführung von generativer KI, welche die Welt der Content Creation umgekrempelt hat, steht die Web-Recherche kurz davor, sich vollständig zu verändern.
Dabei hat Google tatsächlich die Absicht erklärt, seine berühmte Suchmaschine in einen auf künstlicher Intelligenz basierenden Antwortmotor zu verwandeln. Das Ziel? Dem Nutzer direkt die Antwort auf seine Fragen liefern zu können – und zwar ohne ihn auf Websites zu verweisen. Der Gigant aus dem Silicon Valley bietet bereits einigen Nutzern an, dieses neue Feature zu testen. Dafür hat er die SGE, oder Search Generative Experience, eingeführt.
Wie wird diese Veränderung das Nutzerverhalten beeinflussen? Und wie können sich Marken darauf einstellen? Schauen wir uns zusammen an, was es bedeutet, wenn künstliche Intelligenz Einzug in die Welt der Suchmaschinen erhält.
Einführung in die Search Generative Experience (SGE)
Bevor wir versuchen, den Einfluss von KI-Recherche auf das Nutzerverhalten und SEO zu bestimmen, schauen wir uns zunächst einmal die Details rund um SGE und seine Funktionsweise an.
Was verstehen wir unter SGE?
Die SGE, oder Search Generative Experience (Generative Sucherfahrung) ist eine neue Option in Googles SERP, die auf KI basiert. Sie liefert dem Nutzer direkt eine Antwort auf seine Frage, anstatt ihn über Links zu anderen Websites in den herkömmlichen Suchergebnissen weiterzuleiten. Google beschreibt die SGE als ein Erlebnis. Das bedeutet, es ist nur der erste Schritt in Richtung einer komplett auf KI basierenden Antwortmaschine. Bisher ist sie nicht direkt auf Google.com verfügbar, kann aber über Search Labs getestet werden.
Das Ziel des Technikriesen aus Mountain View ist, seine Suchmaschine in eine Antwortmaschine zu verwandeln. Aber was ist der Unterschied zwischen diesen beiden Konzepten? Einfach gesagt: Eine Suchmaschine gibt dem Nutzer Quellen. Es liegt dann am Nutzer, die gesuchte Antwort in diesen Quellen zu finden. Eine Antwortmaschine hingegen gibt direkt eine Antwort auf die gestellte Frage. Der Nutzer kann sich dann entscheiden, ob er mit dieser Antwort zufrieden ist oder mehr wissen möchte. Hier hat er zwei Optionen: Die bereitgestellten Links zu konsultieren oder weitere Fragen im Gesprächsmodus mit der KI zu stellen.
Aber wie sieht die Search Generative Experience in der Praxis aus? Es handelt sich um ein Snippet, das oben in der SERP erscheint. Dieses besteht aus zwei Hauptelementen: einer von KI generierten Textantwort und einem Karussell von Links. Die Textantwort befindet sich links im Fenster. Unter diesem Text gibt es Buttons, die es ermöglichen, die Antwort durch Gespräche mit der KI zu vertiefen. Das Karussell wird rechts vom Snippet angezeigt. Es bietet Zugriff auf Websites, die die KI als zuverlässige und nützliche Quellen für ergänzende Informationen bewertet hat.
Wie funktioniert die Search Generative Experience?
Die Search Generative Experience basiert auf einer generativen KI. Es handelt sich um ein extrem leistungsstarkes neuronales Netzwerk, das darauf trainiert wurde, Informationen aus einer riesigen Datenbank zu extrahieren. Diese Datenbank umfasst Millionen von Websites, Gespräche in sozialen Netzwerken, wissenschaftliche Publikationen und vieles mehr. Genau wie die KI hinter ChatGPT, basiert die von der SGE verwendete KI auf einem LLM (Large Language Model, oder oder „großes Sprachmodell“ auf Deutsch).
Die Search Generative Experience verwendet verschiedene Mechanismen, um Nutzern relevante Informationen zu liefern:
- Das RAG (Retrieval Augmented Generation) ist ein Mechanismus, der Informationen aus den LLMs abruft, um die Textantwort zu erstellen.
- Das corroboration feature ist ein Reverse-Engineering-Feature, das dem Nutzer zeigt, welche Website als Quelle für jeden Teil der KI-Antwort verwendet wurde und ihm ermöglicht, diese Seite zu besuchen, wenn er möchte.
- Und das AI Snapshot Carousel ist ein Karussell mit Links zu Websites, die von der KI als zuverlässige Quellen angesehen werden.
Es ist für SEO-Experten von entscheidender Bedeutung zu verstehen, wie man eine Seite in diesem Karussell erscheinen lässt. Tatsächlich werden die meisten Klicks mittelfristig auf diese Links erfolgen. Die herkömmlichen organischen Suchergebnisse werden nur noch einen kleinen Teil der Klicks erhalten. Die Websites, die im Karussell erscheinen, sind jedoch nicht unbedingt diejenigen, die in den herkömmlichen Suchergebnissen gut platziert sind.
Hier steht Google ohne Zweifel den größten Nachteilen von KI-basierten LLMs gegenüber: ihrer Tendenz, falsche Informationen zu liefern oder gar zu halluzinieren. Deshalb bietet die Suchmaschine (SGE) derzeit nicht systematisch ein KI-Ergebnis für sogenannte YMYL-Anfragen (Your Money Your Life) an. Dieses Akronym bezeichnet alle Themen, die Auswirkungen auf die Gesundheit, Sicherheit und Finanzen der Benutzer und ihrer Angehörigen haben können. Dazu gehören insbesondere medizinische Fragen oder Fragen zu Finanzinvestitionen. Wenn die SGE ein KI-Ergebnis für solche Themen vorschlägt, wird normalerweise eine Warnmeldung angezeigt. Diese weist den Nutzer dann darauf hin, dass die von der KI bereitgestellten Informationen falsch sein können.
Die Bedeutung von KI in der SGE
Die Verwendung von KI durch Google ist nicht neu. Diese Technologie war bereits die Grundlage von BERT, einem bedeutenden Update der Suchmaschine aus dem Jahr 2019. BERT ermöglichte eine bessere Interpretation der Suchabsichten der Nutzer und lieferte daher relevantere Ergebnisse. Seit 2019 hat der kalifornische Riese seine Bemühungen in der KI-Entwicklung weiter verstärkt. Die SGE kann so leistungsstarke Sprachmodelle (LLMs) nutzen, insbesondere fortgeschrittene Versionen von PaLM 2 und MUM.
PaLM 2 ist ein Sprachmodell ähnlich wie GPT-4, die KI hinter den fortgeschrittenen Versionen des Chatbots ChatGPT. PaLM 2 wurde auf einer noch größeren Datenbasis als sein von OpenAI entwickelter Konkurrent trainiert. Es berücksichtigt mehr als 100 verschiedene Sprachen und zeigt eine hervorragende Beherrschung logischen Denkens. Damit ist es in der Lage, auf Rätsel zu antworten und bildliche Ausdrücke korrekt zu interpretieren. Es wird bereits in einer wachsenden Anzahl von Google-Tools verwendet, wie Bard, Gmail, Google Doc und Google Sheets.
Um noch relevantere Antworten zu liefern, verwendet die SGE nicht nur PaLM 2, sondern integriert auch andere LLMs.
MUM (Multitask Unified Model) ist ein von Google entwickeltes Tool und wird als 1000-mal leistungsfähiger als BERT präsentiert. Es findet bereits in einigen Funktionen von Google Search Verwendung, insbesondere um YouTube-Ergebnisse bereitzustellen. Diese KI ist besonders effizient darin, Anfragen zu verstehen und zu interpretieren. Durch diese Fähigkeit ist es in der Lage, deine Suchabsicht genau zu bestimmen und dir eine relevante Antwort zu geben. Das bedeutet, dass es in der Lage ist, Informationen aus einem Text zu interpretieren, aber auch aus anderen Datentypen, wie zum Beispiel Bildern und Videos.
Zugriffsmöglichkeiten in Europa
Bisher ist die SGE nur in der Beta-Version verfügbar. Sie kann nur in Search Labs verwendet werden, dem Testtool, das von Google entwickelt wurde. Dieses Tool ermöglicht es den Nutzern, neue Funktionen zu testen, bevor sie möglicherweise in Mainstream-Anwendungen integriert werden. Search Labs wird derzeit nur für Nutzer mit Sitz in den USA angeboten. Allerdings kannst du von Europa aus über einen VPN darauf zugreifen. Dafür musst du nur diese Schritte befolgen:
- Erstelle ein Google Chrome-Profil basierend auf deiner Gmail-Adresse.
- Wähle in den Einstellungen von Google Chrome Englisch als Standardsprache.
- Verwende einen VPN, um dich mit einem Server in den USA zu verbinden.
- Gehe auf die Website labs.withgoogle.com und melde dich für die Warteliste der SGE an.
- Nach ein paar Tagen bekommst du eine E-Mail, die bestätigt, dass du Zugang zu Search Labs hast und die die Schritte angibt, um mit dem Testen der SGE zu beginnen.
Hattest du schon die Gelegenheit, den neuen KI-Antwortmotor zu testen? Teile uns deine ersten Eindrücke in den Kommentaren mit!
Die Google Search Generative Experience: eine Revolution für Marken und Nutzer
Die SGE wird die Art und Weise, wie im Internet gesucht wird, völlig verändern. Auch wenn dies für die Nutzer wie eine gute Nachricht erscheint, gibt es bei den Marken Bedenken. Tatsächlich werden sie ihr SEO und ihre Content-Marketing-Strategie völlig neu überdenken müssen, wenn sie weiterhin Traffic auf ihrer Website generieren möchten.
User Experience aus Sicht der SGE
Die Search Generative Experience konzentriert sich voll und ganz auf die Verbesserung der Nutzererfahrung, indem sie die Suche schneller, einfacher und intuitiver macht. Ihr Ziel ist es tatsächlich, schnell eine zufriedenstellende Antwort zu liefern, auch bei komplexen Fragen. Wenn du momentan bei Google Search die Frage eingibst: „Welche Aktivitäten kann man im Oktober in der Nähe von München mit zwei Kindern im Alter von 1 und 7 Jahren und einem Hund unternehmen?“, bekommst du nur eine Liste von Links zu Websites, die Aktivitäten in der Nähe von München vorschlagen. Kein Ergebnis berücksichtigt alle Parameter deiner Frage: den Ort, die Jahreszeit, das Alter der Kinder, die Anwesenheit des Hundes. Du müsstest dann die verschiedenen Links durchgehen und neue Suchanfragen starten, um zu überprüfen, ob der Ort für ein Baby geeignet, für ein siebenjähriges Kind interessant ist und ob Hunde erlaubt sind. Die SGE sollte jedoch in der Lage sein, aus verschiedenen Informationsquellen zu schöpfen, um eine Antwort zu liefern, die all diese Elemente berücksichtigt. Darüber hinaus kann die KI ihre Antwort mit Bildern, Videos, Auszügen aus Diskussionen in sozialen Netzwerken oder Foren usw. anreichern. Sie bietet dir auch Links an, um weitere Informationen zu erhalten und um die verwendeten Quellen einzusehen.
Die ersten Nutzer der SGE weisen jedoch auf ein Problem hin: Die KI ist noch zu langsam beim Generieren ihrer Antworten. Bei komplexen Suchen kann dies mehrere Sekunden dauern, was für Internetstandards eine Ewigkeit ist! Viele Nutzer könnten entmutigt werden und auf einen der klassischen Links in den SERP klicken, bevor die KI-Antwort angezeigt wird. Dieses Geschwindigkeitsproblem wird jedoch wahrscheinlich im Laufe der Zeit verschwinden. Erstens erfährt die KI ständige technische Entwicklungen, die sie immer schneller machen. Darüber hinaus kann der Antwortmotor sich an Antworten auf bereits gestellte Anfragen erinnern. Je mehr die Nutzer suchen, desto schneller kann die SGE bereits zwischengespeicherte KI-Ergebnisse liefern.
Es bleibt jedoch ein Problem für Internetnutzer, die die SGE nutzen möchten: Die von der KI bereitgestellten Antworten sind nicht immer korrekt. Vergiss also nicht, kritisch zu bleiben und die Informationen selbst zu überprüfen!
Der Standpunkt einer Marke hinsichtlich der SGE
Die zunehmende Nutzung von KI durch Google Search bereitet Website-Besitzern und SEO-Experten Sorgen, und zwar aus zwei Gründen:
- Die Regeln der SEO, die bisher zum guten Positionieren in der SERP beitrugen, könnten obsolet werden.
- Auch wenn die KI eine bestimmte Seite in den Quellen hervorhebt: Wird dies genügen, um Traffic generieren zu können?
Die Kriterien, nach denen die KI eine Website auswählt, sind bisher nicht bekannt. Es ist jedoch bereits möglich, einige Hypothesen aufzustellen. Eine Seite hat wahrscheinlich eine größere Chance, wenn:
- h2- und h3-Überschriften in Frageform verfasst sind und so formuliert werden, dass sie der natürlichen Sprache der Nutzer möglichst nahekommen,
- eine klare Textstruktur erkennbar ist (ein Konzept pro Absatz, eine Idee pro Satz, kurze Sätze, Aufzählungen…),
- die bereitgestellten Informationen genau und vollständig sind,
- es Kontextelemente gibt, die der KI helfen, die Informationen zu interpretieren,
- die Quellen klar angegeben sind und es externe Links zu autoritativen Seiten gibt.
Es ist noch nicht genau bekannt, welche Kriterien die KI verwendet, um qualitativ hochwertige Websites als Quellen zu identifizieren. Man kann jedoch vermuten, dass sie auf den Begriff der Domainautorität (DA) zurückgreift und auf die technische Struktur der Website sowie die Optimierung des Schema-Markup achtet.
Die Befürchtungen der Marken hinsichtlich eines möglichen Rückgangs des Traffics auf ihren Websites sind berechtigt. Denn der Prozentsatz der Klicks auf die in der SERP vorhandenen Links könnte erheblich sinken. Die CTR vieler Websites hat bereits mit der Einführung von Featured Snippets oder Position 0 abgenommen. Dies wird besonders der Fall sein, wenn die von der KI bereitgestellten Antworten zuverlässig und umfassend genug sind, um die Bedürfnisse der Nutzer zu erfüllen. Es ist bereits absehbar, dass rein informative Anfragen am stärksten betroffen sein werden. Doch wie wird es bei transaktionalen Anfragen aussehen? Diese Frage ist besonders für E-Commerce-Websites relevant.
E-Commerce: Googles „Zauberprojekt“ namens Magi und SGE
Die SGE ist nur der erste Schritt zu einer völlig neuen SERP, die vollständig auf KI-Antworten basiert. Die komplette Überarbeitung der Suchmaschine auf Basis von KI-Technologien ist ein integraler Bestandteil des Magi-Projekts. Ein Ziel dieses Projekts ist es, direkte Transaktionen auf Google zu fördern. Kunden müssten dann nicht mehr auf eine E-Commerce-Seite gehen, um einen Kauf zu tätigen. Natürlich würde Google eine Provision für auf diese Weise getätigte Verkäufe erheben. E-Commerce-Websites müssen sich also neu erfinden, um potenziellen Kunden ein qualitativ hochwertiges Benutzererlebnis zu bieten. Nur so werden sie weiterhin Traffic anziehen können. Alltägliche Grundkäufe werden sicherlich am stärksten vom Traffic-Rückgang betroffen sein. Websites, die teurere Produkte anbieten oder bei denen die Auswahl mehr Überlegung erfordert, dürften besser abschneiden. Dazu müssen sie den Interessenten Inhalte von sehr hohem Mehrwert bieten.
Google Search Generative Experience: das Ende von SEO?
Die Umwandlung von Google Search in eine KI-basierte Antwortmaschine stellt eine echte Revolution dar. Langfristig wird die SERP wahrscheinlich sehr anders aussehen als die, die wir heute kennen. Die KI-Ergebnisse sollten dort immer mehr Raum einnehmen und die klassischen Suchergebnisse ans Ende der Seite verdrängen, was zum Verschwinden der Featured Snippets führt. Aber wie kann man weiterhin Traffic von Google erhalten?
SEO-Stellschrauben: Wie erscheine ich in der SGE?
Da die klassischen Suchergebnisse an Relevanz verlieren, wird es immer wichtiger, in den KI-Antworten aufzutauchen. Die große Herausforderung für SEO-Experten wird daher sein, zu verstehen, wie sie ihre Website so gestalten können, dass sie von der KI hervorgehoben wird. Dafür werden sie insbesondere beobachten müssen, welche Ansätze die KI wählt, um auf eine Anfrage zu antworten, die nicht direkt als Frage formuliert ist. Zum Beispiel, wenn der Benutzer „Elektrofahrrad“ eingibt, wird die KI sich dann dafür entscheiden, eine Definition zu geben, die Vor- und Nachteile aufzulisten oder einen Kaufguide vorzuschlagen? Die Verwendung des Bestätigungswerkzeugs wird auch sehr nützlich sein. Dieses Werkzeug ermöglicht es nämlich, die von der KI verwendeten Quellen zu konsultieren. SEO-Experten können so versuchen, die Kriterien zu definieren, die der KI zugrunde liegen, um eine Seite gegenüber einer anderen auszuwählen.
Die aktuelle SGE ist jedoch nur eine Beta-Version. Die endgültige Version der SERP des neuen Antwortmotors könnte daher Verhaltensweisen haben, die sich deutlich von denen unterscheiden, die wir heute beobachten.
Man kann bereits jetzt vorhersagen, dass SEO-Experten ihre SEO-Strategie grundlegend ändern müssen. Experten auf diesem Gebiet geben folgende Ratschläge, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, in den KI-Ergebnissen zu erscheinen:
- die Long-Tail-Anfragen bearbeiten
- den Fokus auf Schlüsselanfragen in natürlicher Sprache legen, um so nah wie möglich an das heranzukommen, was ein Internetnutzer tatsächlich eingeben oder im Falle der Spracheingabe sagen wird
- hochwertige Texte verfassen, die das Thema so umfassend wie möglich abdecken (indem sie verwandte Themen behandeln, häufig gestellte Fragen beantworten, das Thema erweitern, die nächsten Schritte angeben…)
- den Stoff aus einem einzigartigen Blickwinkel betrachten, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, bei komplexen Suchanfragen hervorgehoben zu werden
- immer für die Leser schreiben, um deren Engagement zu maximieren und ein positives Signal an Google zu senden
Attributionslinks als aktive Debatte
Mit dem Aufkommen der ersten generativen KI für die breite Öffentlichkeit mit ChatGPT kam die Frage auf: Wie kann man den Benutzern die von der KI verwendeten Quellen anzeigen? Die Debatte wurde mit der Einführung der Search Generative Experience noch intensiver.
Tatsächlich möchten Websites, die die KI zur Beantwortung einer Anfrage verwenden, berechtigterweise erwähnt werden. Google hat daher in der KI-Antwort Attributionslinks eingerichtet, die zu den Seiten verweisen, die sie als Quellen verwendet hat. Bisher scheint es, dass diese Links nicht systematisch vorhanden sind. Google hat jedoch ein großes Interesse daran, die Anzeige dieser Links so schnell wie möglich zu optimieren. Ohne sie hätten Websites keinen Anreiz mehr, Inhalte zu erstellen, da dies ihnen keinen Besuch bringen würde und nur dazu dienen würde, die KI zu speisen.
Auch wenn die SGE alle Attributionslinks korrekt anzeigt, bleibt die Frage nach dem Rückgang des Traffics zu den Quell-Websites bestehen. Tatsächlich wurde bereits beobachtet, dass die Anwesenheit von Featured Snippets in der SERP die Klickrate auf Suchergebnisse verringert. Der Effekt wird zweifellos noch größer sein mit der SGE, die eine viel umfassendere Antwort bietet.
Google wird dann Lösungen finden müssen, um Websites dazu zu bringen, weiterhin qualitativ hochwertige Inhalte zu produzieren. Andernfalls könnte der Antwortmotor bald Quellen zur Speisung seiner KI vermissen! Einige Websites drohen sogar, das KI-Crawling zu blockieren, zumindest solange der GAFAM-Riese seine Politik in diesem Bereich nicht klärt. Aber das eröffnet eine neue, diesmal technische Debatte. Ist es möglich, KIs den Zugriff auf Internetinhalte zu verwehren? Es scheint, dass die Verwendung des robot.txt-Systems vorstellbar ist, obwohl die jüngsten Nachrichten diese Lösung, vorgeschlagen von OpenAI, hervorheben. Das Unternehmen hinter ChatGPT regt an, den Zugriff auf GPTBot wie folgt zu verweigern:
User-agent: GPTBot
Disallow: /
Aber wie blockiert man den Zugriff für Google, ohne negative Auswirkungen auf das klassische Crawling zu riskieren? Werden die beiden Crawling-Methoden (traditionell und KI) verknüpft sein?
Die beste Lösung wäre wahrscheinlich für Websites, Lizenzen (wie Creative Commons) einzurichten. Ein Meta-Tag würde den KIs dann anzeigen, welche Seiten sie verwenden und unter welchen Bedingungen sie dies tun können.
Reaktionen der Marketing-Community auf die SGE
Die Einführung der Beta-Version der SGE hat natürlich viele Reaktionen von Digital-Marketing-Experten hervorgerufen. Sie schwanken zwischen der Angst, ganze Bereiche des Web-Ökosystems zusammenbrechen zu sehen, und der Begeisterung über neue Möglichkeiten. Alle sind sich in einem Punkt einig: SEO-Techniken müssen sich grundlegend weiterentwickeln und sich vom SEO (Search Engine Optimization) zum AEO (Answer Engine Optimization) oder AIO (Artificial Intelligence Optimization) wandeln.
Werfen wir gemeinsam einen kurzen Blick auf die Reaktionen und Meinungen einiger der größten Namen im Digital Marketing.
Mit über 24 Jahren Erfahrung im Online-Marketing hat Glenn Gabe, der Präsident von G-Squared Interactive LLC, einen tiefen Einblick in die Entwicklungen des Internets. Natürlich erwähnt er regelmäßig die Entwicklungen der SGE in seinen LinkedIn-Beiträgen. Dennoch scheint er zu glauben, dass die Ausweitung der KI-Funktionalität auf die breite Öffentlichkeit nicht unmittelbar bevorsteht. Seiner Meinung nach muss die Suchmaschine zunächst Lösungen finden, um die zusätzlichen Kosten auszugleichen, die mit der Nutzung dieser Technologie verbunden sind. Vor Kurzem hat er sich insbesondere für eine andere neue Funktion interessiert, die derzeit von Google getestet wird: das „Perspektiven“-Karussell und der zugehörige Filter. Diese ermöglichen es, in den Suchergebnissen Auszüge aus Forendiskussionen anzuzeigen. Das Ziel ist es also, auf 100% menschlichen Inhalt zu verweisen und somit in die entgegengesetzte Richtung von durch KI verfassten Inhalten zu gehen!
Kevin Indig war der ehemalige SEO-Verantwortliche von Shopify. Ähnlich wie Glenn Gabe glaubt er nicht daran, dass die Transformation der Suchmaschine in eine vollständig KI-basierte Antwortmaschine in naher Zukunft geschehen wird. Er meint, dass die Technologie noch nicht zuverlässig genug ist, um traditionelle Suchergebnisse zu ersetzen, und das aus drei Gründen:
- KI liefert oft falsche Informationen,
- sie neigt dazu, ihre Quellen zu kopieren,
- sie hat Schwierigkeiten, die Zuverlässigkeit der Quellen zu bewerten, die sie im Karussell vorschlägt.
Er betont auch, dass seiner Meinung nach die Entscheidung von Google, direkt Antworten statt Links bereitzustellen, eine Reaktion auf den Boom von KI-generierten Inhalten ist. Der massive Einsatz dieser Technologie führt zur Entstehung von zahlreichen Artikeln ähnlicher Qualität und ähnlichen Inhalts. Daher hat die Suchmaschine immer mehr Schwierigkeiten zu bestimmen, wie Websites in den SERP (Suchergebnisseiten) eingestuft werden sollen.
Schließlich ermutigt er den kalifornischen Riesen, eine Lösung zu finden, um Datenquellen zu belohnen, die zur Schulung seiner LLM beitragen, wie zum Beispiel das Reddit-Forum. Andernfalls könnten diese Seiten beschließen, das Crawling durch KI zu verbieten.
Abschließend betrachten wir die Ansicht von Aleyda Solis, einer SEO-Beraterin, die oft als eine der am meisten anerkannten Experten in ihrem Fachgebiet genannt wird. Bisher scheint sie von der Nutzererfahrung der Beta-Version der SGE nicht überzeugt zu sein. Sie betont jedoch einen Punkt: Diese neue SERP wird einen großen Einfluss auf die E-Commerce-Websites der Marken haben. Tatsächlich, wenn ein Nutzer nach einem Produkt sucht, schlägt die SGE ihm eine Liste von Links zu Produktseiten vor. Diese können zur offiziellen Website der Marke führen, aber auch zu Händlern. Wenn Marken weiterhin Traffic anziehen wollen, müssen sie weniger Wert auf ihre Kategorieseiten legen und gleichzeitig sehr reichhaltige Inhalte auf ihren Produktseiten anbieten.
Die Zukunft der Suche auf Basis der Search Generative Experience
Auch wenn sie in diesem Bereich noch in den Anfängen steckt, wissen wir bereits, dass die KI die Art und Weise, wie im Internet gesucht wird, tiefgreifend verändern wird. Dies wird zwangsläufig erhebliche Auswirkungen auf die Sichtbarkeit der Marken haben. Sie müssen sich also anpassen und neue Strategien finden, um weiterhin Traffic anzuziehen und sich online bekannt zu machen. Es ist noch zu früh, um genau festzulegen, welche Strategien umgesetzt werden sollten. Sicher ist jedoch, dass die KI über eine bisher unübertroffene Fähigkeit verfügt, die Suchabsichten der Benutzer zu verstehen und darauf zu reagieren. Mehr denn je ist es unerlässlich, wirklich leserzentrierten Inhalt zu erstellen. SEO-Strategien, die sich ausschließlich auf die Optimierung mit Keywords konzentrieren, werden immer weniger effektiv sein. Im Gegenteil, Inhalte, die den Lesern nützliche und vollständige Informationen liefern, werden von der Search Generative Experience hervorgehoben.
Der Content im Internet stirbt also nicht aus, ganz im Gegenteil! Um dich von deinen Mitbewerbern abzuheben, musst du jeder Seite höchste Aufmerksamkeit schenken. Denn es sollte dein Anliegen sein, jederzeit echten Mehrwert für die Leser zu bieten. Um dir bei der Erstellung von außergewöhnlichen Inhalten zu helfen, kannst du dich auf die Web-Redakteure von Textbroker verlassen. Diese Spezialisten für das Web-Schreiben können dir Texte liefern, die sowohl die Leser überzeugen als auch von der KI bemerkt werden!
Kommentare
Kurt 6. Oktober 2023 - 8:34
Liebe Redaktion,
ihr habt einen sehr ausführlichen und verständlichen Beitrag zum Thema SGE verfasst. Er hat mir sehr gut geholfen, mein Verständnis von KI erweitert. Danke dafür. 🙂
Liebe Grüße
Kurt
Matthias 20. Oktober 2023 - 4:56
Vielen Dank für diesen exzellenten Artikel und tolle Zusammenfassung. Hat mir sehr geholfen mich besser auf die kommenden SEO-Veränderungen vorzubereiten und bestärkt mal wieder darin auch in Zukunft bei Textbroker Artikel in Auftrag zu geben.
Liebe Grüße & ein angenehmes Wochenende
Matthias
Benjamin 12. Januar 2024 - 17:08
Ich bin wahnsinnig gespannt, was in Zukunft noch auf uns im Bezug auf KI zu kommt. Ich betrachte es mit einem angespannten Auge und mit einem neugierigen Auge. Allerdings finde ich, sollte man noch Vorsicht walten lassen. Trotzdem bietet es wahnsinnig viele Möglichkeiten und Freiheiten. Ich frage mich, wie Texte nun in Zukunft aussehen sollten. Ich habe gelesen, dass Texte nun wieder tendenziell kürzer werden. Da mit einer KI sehr lange Texte möglich sind. Aus dem Grund geht man eher wieder zu kurzen Texten bei denen die Thematik schnell auf den Punkt kommt. Mich würde eure Meinung dazu interessieren.
Dominik 16. Januar 2024 - 8:19
Liebes Team,
SEO ist ein breites und hilfreiches Feld. Eine gute und erfolgreiche Website bedarf SEO. Wir müssen mit der Zeit gehen und sich an den digitalen Fortschritt anpassen. Danke für diesen wichtigen Beitrag. 🙂
Liebe Grüße
Dominik
Timo 16. April 2024 - 14:53
Danke für diesen Beitrag. Ich bin gespannt wann SGE wirklich ausgerollt wird und welchen Einfluss KI auf unsere tägliche Arbeit bringen wird. Macht weiter so!
Peter 9. Mai 2024 - 22:42
Top Beitrag, dankeschön. Ich bin extrem gespannt auf SGE.
Vanessa 14. Mai 2024 - 10:04
Ich bin bereits dabei zusammen mit unserem Content Team die neuen Anforderungen für SGE umzusetzen. Im Prinzip ist es nicht schwer die Anforderungen zu erfüllen, es ist nur ein Haufen Arbeit bei bestehenden Content der letzten Jahre.
Victor 16. Mai 2024 - 9:12
Vielen Dank für den tollen Post! SGE wird ein Game Changer, wenn man dann noch bei Google ranken will, wird sich vieles auf den Webseiten ändern müssen!
Adrian 24. Juni 2024 - 19:26
Mega interessantes Thema, danke für den Artikel.
Adrian 24. Juni 2024 - 19:42
Die SGE von Google klingt spannend, aber ich mache mir Sorgen darüber, wie sie die traditionellen Suchergebnisse beeinflussen wird. Hoffentlich wird sie tatsächlich relevantere und umfassendere Informationen liefern, wie versprochen. Bin gespannt auf die Entwicklung!
Jerome F. 16. Oktober 2024 - 10:08
Uiii das bereitet uns grosse Sorgen.
Wir haben in der Vergangenheit alles auf SEO und SERP optimiert.
Sollte dies wertlos werden, dann wird das echt bitter für uns.
Alex 21. Oktober 2024 - 16:07
Danke für den Beitrag. Wir sind sehr gespannt auf SGE. Die Branche ist immer im Wandel :).