Micro Content
Micro Content: Kurzerklärung
Micro Content ist die Bezeichnung von Inhalten für das Web im Mini-Format. Dafür kommen Text, Bilder, Videos und E-Mails infrage. Die Hauptaufgabe von Micro Content ist es, Appetit auf mehr zu machen. Auch als Bestandteil von Websites, Blogs und Landingpages werden Micro-Content-Elemente eingesetzt.
Ausführliche Erklärung
Der Internet-User von heute hat wenig Zeit. Die Aufmerksamkeitsspannen im Internet werden immer kürzer. Im Schnitt konzentriert sich ein User nicht mehr als acht Sekunden auf eine Sache. Deshalb ist es eine Herausforderung für jede Marketing-Strategie, die Zielgruppe so schnell und effizient wie möglich zu erreichen.
Beispiele für Micro Content:
- Ein Bild-Post bei Facebook zusammen mit einem kurzen Statement – also ein einschlägiger Text kombiniert mit visuellen Reizen. Dieser Post dient als Link zu einer ausführlichen Seite.
- Title, URL und Meta-Description: Die Inhalte dieser drei HTML-Tags bilden zusammen ein Snippet, das als Ergebnis auf der Google-Trefferliste angezeigt wird. Das ist in der Regel die erste Information, die ein Angehöriger der Zielgruppe über eine Website, einen Blog oder eine Landingpage erhält.
- Auch eine Headline oder der Betreff einer E-Mail sind Micro Content.
- Dazu kommen einzelne Elemente auf einer Website, zum Beispiel Infoboxen.
Eine gute Website, die den heutigen Lesegewohnheiten entgegenkommt, enthält viele Elemente von Micro Content. Eine Internetseite hat nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, minimale Inhalte einzubauen.
Ein Beispiel: Eine Website bietet ein Programm zum Download an. Während das Programm heruntergeladen wird, erscheint ein „Bitte warten“-Popup mit wechselnden kurzen Texten – beispielsweise zur Erheiterung oder zur Information. Der Effekt: Der User bleibt auch während des Downloads auf der Seite und wechselt nicht auf einen anderen Tab.
Facebook, Smartphones und der Content-Schock
Im Prinzip ist Micro Content für jedes Medium geeignet, auch für Zeitungsanzeigen. Das Format zeigt seine wahren Stärken jedoch vor allem im Internet. Hier hat der Erfolg von Micro Content mindestens drei Ursachen:
Mobiles Internet
Der Trend zur mobilen Nutzung des Internets ist unaufhaltsam – insbesondere bei der hart umkämpften Zielgruppe der jüngeren User. Der technische Aspekt (kleinere Bildschirme) beeinflusst zwangsläufig auch die Darstellung der Inhalte: Je kürzer und prägnanter ein bestimmtes Thema angesprochen wird, umso größer ist die potenzielle Aufmerksamkeit. Die Bildschirme werden kleiner, also werden auch die Inhalte gekürzt. Smartphone und Co. machen das Internet überall verfügbar – vor allem zwischendurch, also immer dann, wenn die Zeit knapp ist.
Social Media
Für einen aufmerksamkeitsstarken Beitrag auf Social Media ist es vor allem wichtig, dass dieser kurz ist. Twitter hat mit der Zeichenbegrenzung auf 280 Zeichen für einen einzelnen Beitrag Zeichen gesetzt. Und diese Begrenzung wird gern angenommen. Das beste Beispiel für effektive mediale Aufmerksamkeit und maximale Reichweite von Micro Content sind die Tweets von Donald Trump. Wenige Zeichen reichen regelmäßig aus, um eine Botschaft zu übermitteln – oder die Welt vor neue Fragen zu stellen. Es sind gerade die auf das Nötigste reduzierten Inhalte, die sich mit besonderer Geschwindigkeit durch das weltweite Netz bewegen.
Content-Shock
Micro Content wird oft als die Antwort auf den Content-Shock bezeichnet. Content is king – dieser Grundsatz hat auch negative Effekte. Manch ein Kunde sieht sich überfordert. Wenn die User angesichts einer Flut von Informationen den Überblick verlieren, sehnen sie sich nach überschaubaren Inhalten. Zu viel Content sorgt nicht für mehr Information, sondern für mehr Verwirrung. Wenn es zu einem Thema 100 gute und umfassende Artikel gibt, greift man im Zweifel zuerst zu einer kurzen Botschaft, die Lust auf mehr macht.
Kurz und knackig
Fasse dich kurz – oder auf Neudeutsch: Keep it short and simple. Dieses altbewährte Rezept für gelungene Kommunikation gilt heute mehr denn je. Das Prinzip von Micro Content ist sogar auf der kleinsten Ebene der Kommunikation sichtbar: Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram, WhatsApp und Co. haben Einfluss auf den Satzbau, auf Abkürzungen und sogar auf die Auslassung ganzer Wörter. „Hast du Lust, ins Kino zu gehen?“ wird ersetzt durch „Kino?“ oder ein einfaches Emoticon, das jeder versteht. Micro Content macht sich diese Entwicklung zunutze, um Inhalte noch kürzer darzustellen – die kurze Aufmerksamkeitsspanne stets im Blick.
Achtung: Micro Content ist keinesfalls zu verwechseln mit Thin Content. Letzteres sind Inhalte ohne Mehrwert, die von Google als irrelevant eingeordnet werden. Auch Microsites gehören nicht ohne Weiteres dazu, können jedoch Micro Content als einzelne Bestandteile enthalten.
Micro Content für die eigenen Ziele nutzen
Wie sieht guter Micro Content aus? Das Miniformat überzeugt vor allem mit diesen Eigenschaften:
- Micro Content ist klar und einfach.
- Der Inhalt lässt keine Zweifel aufkommen, worum es geht.
- Das Kleinstformat wird als Mittel für eine gute User Experience genutzt.
- Es unterstützt die positive Wahrnehmung einer Marke oder eines Unternehmens.
Bei Landingpages wird Micro Content zielgerichtet eingesetzt, um den User zu einer bestimmten Aktion zu führen und damit die Conversion Rate zu erhöhen. Das kann der Klick auf einen weiterführenden Button oder ein Kaufabschluss sein. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen Marketing-Strategen Schlüsselbegriffe als Eyecatcher ein. Wichtig ist es, die Sprache der Zielgruppe zu verwenden. No-Gos sind dagegen Bevormundungen und negativ besetzte Begriffe.
Ein einfaches Beispiel, das im Format einer Microsite, eines Pop-ups oder eines Elements auf einer umfassenderen Website eingesetzt werden kann:
- Darstellung des Problems: „Benötigen Sie Hilfe bei …?“
- Aufzeigen einer Lösung: „Unser kompetentes Team gibt Ihnen Antworten.“
- Call to Action: „Hier klicken.“
Fazit
Die Aufmerksamkeitsspanne des durchschnittlichen Internet-Users wird immer kleiner. Um die Reichweite zu erhöhen, nutzen Marketing-Strategen zunehmend das Format Micro Content – mit Erfolg. Micro Content wirkt vor allem auf Social-Media-Kanälen, eignet sich aber auch zum Einsatz auf Webseiten: kleine Eyecatcher, die die Aufmerksamkeit der User wecken. Wer von sich reden machen will, nutzt dieses Mini-Format.
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