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Falsche Freunde – wie Sie die richtigen Wörter finden

Ob der Leser Ihren Text liest und ihn als informativ und hochwertig einstuft, entscheiden nicht nur Überschrift, Recherchetiefe und Aufbau des Artikels. Es kommt auch auf die kleinen Faktoren an. Die korrekte Wortwahl ist einer davon. Damit Sie hier stets auf der sicheren Seite sind, widmen wir dieses Tutorial häufig verwechselten Wörtern.

Liebe Textbroker-Autorinnen und liebe Textbroker-Autoren,

ob der Leser Ihren Text liest und ihn als informativ und hochwertig einstuft, entscheiden nicht nur Überschrift, Recherchetiefe und Aufbau des Artikels. Es kommt auch auf die kleinen Faktoren an. Die korrekte Wortwahl ist einer davon. Damit Sie hier stets auf der sicheren Seite sind, widmen wir dieses Tutorial häufig verwechselten Wörtern.

So ähnlich der Klang, so unterschiedlich die Bedeutung

Das können einerseits Wörter sein, die zwar ähnlich oder gleich klingen, aber unterschiedliche Bedeutungen tragen. Peinlich wird es etwa, wenn Sie versehentlich statt von geistigem (intellektuellem) Eigentum etwa von geistlichem (kirchlichem) Eigentum schreiben. Beliebt ist auch die Verwechslung von wieder (wie erneut) und dem schlankeren wider (wie in widerspiegeln), das einen Gegensatz ausdrückt. Ähnlich ungeschickt wäre es, auf Stolperfallen wie dass/das oder seit/seid reinzufallen. Apropos reinfallen, hier ein passender Artikel zum Amüsement: MDR fällt auf Satire rein: Aus „seid“ und „seit“ wird „seidt“

Vergewissern sollten Sie sich vor der Abgabe Ihres Textes auch, ob Sie aus den sprichwörtlich langsam ma(h)lenden Mühlen nicht etwa kreative Zerkleinerungsanlagen gemacht haben. Ob nicht statt einer Lehre nur Leere bleibt, Ihre Akteure sich versehentlich mit Sprengstoff befassen (keine Mi(e)ne verziehen) und Ihr Eis einen Stiel oder auch Stil hat. Prüfen Sie besser auch, ob die U(h)rzeitkrebse pünktlich sind und verschonen Sie den Leser auch mit Augenli(e)dern oder einem unappetitlichem Leib/Laib Brot.

Andere Wörter mit Verwechslungsgefahr sind etwa

  • Seite und Saite
  • Lerche und Lärche
  • Sole und Sohle
  • Tod und tot
  • Waise und Weise
  • wahr und war
  • oder ethisch und ethnisch.

Kleine Unterschiede, große Wirkung

Auch Wörter, die sich nur durch Merkmale wie Groß- und Kleinschreibung oder Bindestriche unterscheiden, können zur Stolperfalle werden, zum Beispiel ABC (Abkürzung für atomar, biologisch, chemisch wie in ABC-Waffen) und Abc (Alphabet). Ein beliebter Fehler ist auch, von einem Schmelzüberzug zu schreiben (Email oder Emaille), wenn doch eine elektronische Nachricht gemeint ist (E-Mail).

Nur der Gedanke macht aus Wörtern auch Worte

Manchmal birgt es auch Tücken, die Bedeutung ähnlicher Wörter zu unterscheiden. So macht nur der Gedanke aus Wörtern auch Worte. Dasselbe (oder das Gleiche?) Problem gibt es bei vielen Wörtern, die sich in ihrer Bedeutung ähneln oder überschneiden. So sind zum Beispiel Bedarf und Bedürfnis unterschiedlich einzusetzen. Obwohl sich beide Wörter von der Bedeutung teilweise überschneiden, sind sie nicht synonym.

Verwechslungen bei Fremdwörtern

Eine andere Quelle für den Griff ins falsche Wortregister sind Fremdwörter. Für den Leser ist es entscheidend, ob Sie eine Erzählung nun als abstrus (verworren und unverständlich) oder absurd (widersinnig/unlogisch) beschreiben, ob Sie eine Aussage als tendenziös (von einer politischen Tendenz beeinflusst) bezeichnen oder finden, dass bestimmte Meinungen tendenziell (einer allgemeinen Entwicklung, Tendenz entsprechend) zunehmen. So sollten Sie auch überdenken, ob Sie etwas als eminent (deutlich) oder immanent (innewohnend, darin enthalten) beschreiben.

Ihre Texte sollten Sie also vor der Abgabe genau auf solche falschen Freunde hin prüfen. Testen Sie Ihr Wissen im Quiz der Süddeutschen und finden Sie heraus, wie sicher Sie sind! Im besten Fall nehmen Sie dann eine Korrektur vor – und keine Korrektion.

Schreiben Sie’s weiterhin gut (und richtig)!

Ihr Textbroker-Team


Kommentare

51710 23. August 2016 - 9:08

Also ich für meinen Teil, finde diesen "Lehrgang" überflüssig. Wer derartige "Fehler" einbauen würde, muss ja eigentlich nicht wirklich der deutschen Sprache oder Rechtschreibung mächtig sein. Solche Fehler wären ja absolut hanebüchen und sind für mich unvorstellbar. Kann mir kaum vorstellen, dass Autoren ab Einstufung  "3"  derlei fabrizieren. Bei den Fremdwörtern dagegen recherchiert ja wohl jeder ordentlich arbeitende Autor/Journalist mit Sicherheit von selbst, ob die fehrlerfreie Schreibweise und Sinnbedeutung korrekt sind ;-). Nun ja, trotzdem Danke für diesen Beitrag aus den Reihen des Textbroker-Teams.

Antworten

227114 23. August 2016 - 11:47

Abstrus und absurd falsch einzusetzen, könnte mir passieren. Die anderen Beispiele stellen keine Fallen für mich dar, sind aber so hübsch formuliert, dass die Lektüre Spaß gemacht hat. Vielleicht stoße ich in den Links zu Spiegel und SZ auf weitere Wörter, mit denen mir ein Malheur passieren könnte.

Seit einigen Jahren lese ich einen Fehler so häufig, dass ich mich frage, ob ich einen Wandel in der Wortbedeutung verschlafen habe: Bis zum Beweis des Gegenteils halte ich Haushaltshilfen, die per Annonce einen Job suchen, weiterhin für vertrauenswürdig statt für vertrauensvoll – wobei das eine das andere nicht ausschließt. 😉

 

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Johannes Braun 23. August 2016 - 11:58

Kommentar von engel99,
e
ditiert durch die Textbroker-Redaktion:

Wir bitten darum, auf Eigenwerbung zu verzichten und sachlich sowie inhaltlich angemessen zu kommentieren.

Also, ich wurde ja immer abgelehnt, da habe ich es aufgegeben.

Ich habe Romanistik, Latein und Verfahrenstechnik studiert, schreibe viel und gerne, bin Künstlerin, Autorin, Schriftstellerin, mit Werken von Grösse und Tiefe, und muss auch sagen, wer solche Belehrungen (nicht: Beleerungen) nötig hat, der versteht nichts von der deutschen Sprache.

Schade nur, dass die, die gut und richtig schreiben, die wirklich etwas zu sagen haben, hier gar nicht akzeptiert werden.

Wir sind eine Gesellschaft von Legasthenikern geworden, offenbar werden nur noch die lese- und schreibschwachen hoffiert, ihnen wird alles nachgesehen, und diejenigen, die korrekt und kreativ schreiben, die werden abgewimmelt.

Ich finde dieses sehr traurig.

engel99

 

 

Antworten

Johannes Braun 23. August 2016 - 12:00

Hallo engel99,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Wir bedauern es, dass du keine guten Erfahrungen mit unserer Plattform gemacht hast. Unsere AGB sagen klar, dass wir uns das Recht vorbehalten, Autoren abzulehnen. Unsere Editoren lehnen Autoren jedoch nur in begründeten Fällen ab und können dieses auch für jeden Fall belegen. Der Autor bekommt den Ablehnungsgrund in der Regel schriftlich von uns mitgeteilt. Gerade lyrische Werke lassen sich für gewöhnlich nicht objektiv bewerten und geben nicht ausreichend Auskunft über die Fähigkeiten eines Autors, für Auftraggeber von Textbroker zu schreiben. Aus diesem Grund können wir Gedichte nicht als Anmeldetexte akzeptieren.

Wir möchten dich außerdem bitten, davon abzusehen, Autoren unserer Plattform in irgendeiner Weise zu beleidigen oder zu diskreditieren.

Wir bitten um Verständnis.

Viele Grüße

Antworten

isabelkiely 23. August 2016 - 12:09

Hallo ON/OFF DAT und small data,

danke für euer konstruktives Feedback, das wir gerne aufnehmen. Da bei Textbroker Autoren mit unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen tätig sind, ist es uns wichtig, allen Textern kostenlose Hilfestellungen zu bieten. Daher versuchen wir, bei unseren Tutorials unterschiedliche Themen zu bedienen, die sowohl für Anfänger als auch professionelle Texter relevant sind. Diese Balance ist nicht immer einfach und wir freuen uns über
Themenvorschläge für zukünftige Autoren-Tutorials an [email protected].
 
Danke und Gruß aus Mainz

 

Antworten

112698 23. August 2016 - 12:40

Aus zwei Gründen möchte ich meinen Kommentar abgeben.

Zum einen, weil mir eine passende Ergänzung zum interessanten Beitrag in den Sinn kam:
 

Wann wird „scheinbar“ und wann „anscheinend“ benutzt?

Umgangssprachlich wird sehr häufig „scheinbar“in der Bedeutung von „anscheinend“ benutzt:
Das Holzstück ist scheinbar massiv. Die Bedeutung durch Gebrauch des „scheinbar“: Es ist nicht massiv. Es ist z. B. innen hohl. Also ist es äußerlich nur dem Schein nach ein Massivholzstück.

Ist es aber wirklich ein Massivholzstück, müsste es richtig heißen:
Das Holzstück ist anscheinend massiv [, denn nichts spricht dagegen].

Die Endung …bar betont die Bedeutung des Wortes, dem sie angehängt wird:
sichtbar, brauchbar, genießbar usw.

Jetzt zum anderen:
Der Kommentar von ON/OFF DAT lässt vermuten, dass er diese Seite nicht braucht. Dann frage ich mich, warum er sie liest.

Und noch eine Frage zu seinem ersten Satz: „Also ich für meinen Teil, finde diesen "Lehrgang" überflüssig.“ Irgendwie schmerzt mich das Komma in seinem Satz, oder kann mir einer den Sinn erklären?

 

Also, mir gefallen die Kommentare des Textbroker-Teams, denn, um mich mal des denglisch zu bedienen: Nobody's perfect. Wie schnell rutschen in einen Text auch Ausdrücke wie „ich selber“ statt „ich selbst“?

Antworten

152969 23. August 2016 - 14:22

Ich hielt mich für recht sattelfest in Bezug auf die o. g. Begriffe. Dann bin ich jüngst über Katheder – Katheter gestolpter! Das war mir doch ein wenig peinlich.

 

Antworten

292657 25. August 2016 - 8:43

Ich möchte dieser Liste noch einen 'falschen Freund' anfügen, über den ich immer wieder auch in hochwertigen Texten stolpere: unverhofft vs. unerwartet.

Nicht nur in Todesanzeigen lese ich immer mal wieder, dass uns 'XY unverhofft für immer verlassen' hat, oder dass 'alle Mitglieder der Familie XY bei ihrer Ferienfahrt durch die Schweizer Berge unverhofft durch einen Felssturz ums Leben kamen'. Man würde sich für die XYs wünschen, dass ihr Abgang nicht unverhofft kam, sondern unerwartet. Denn 'unverhofft' hat – zumindest für mich doch eine erfreuliche Konnotation.

Oder liege ich da – als Schweizerin – vollkommen fasch?

 

 

Antworten

309403 23. Oktober 2016 - 1:24

Wir sollten einmal darüber sprechen, wie Textbroker – genauer gesagt, die Korrektoren – Neologismen beurteilen. 
 

Antworten

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